Bei der Autologen Fettgewebs-Transplantation (AFT) gibt es – medizinisch gesehen – deutlich mehr Vorteile als Nachteile.

Zu den Vorteilen der AFT zählen:

1. Es gibt einen ästhetischen Gewinn an denjenigen Stellen, an denen das Fettgewebe entnommen wird, z. B. an den Oberschenkel-Innenseiten, den Knie-Innenseiten, den Reithosen-Fettpolstern, dem Ober- und Unterbauch, der Taille, den Hüften. Dabei entspricht die Fettgewebs-Entnahme zur Transplantation keinesfalls einer originären Fettgewebs-Absaugung (Liposuction), wie sie aus ästhetischen Gründen durchgeführt wird. Es werden ausschließlich diejenigen Fettzellen entnommen, die für die vorgesehene Transplantation benötigt werden, nicht mehr und nicht weniger, jedoch besonders schonend und mit der Hand (nicht mit der sogstarken Maschine), damit die zarten, sehr empfindlichen Fettzellen dabei nicht platzen.
   Das ästhetisch positive Ergebnis jeder Fettgewebs-Entnahme ist jedoch nach jeder Operation deutlich erkennbar.
2. Es müssen für die Fettgewebs-Transplantat-Entnahme nur wenige, ca. 3-4 mm lange Hautschnitte an versteckten Stellen vorgenommen werden, die meist nicht mehr sichtbar verheilen.
3. An der Brust müssen keine ausgedehnten Narben gesetzt werden. Bereits vorhandene Narben können nach Möglichkeit für den Transplantationsschnitt verwendet werden. Die meist 3-4 kleinen Schnitte an der Brust sind in der Regel nicht länger als je 3-4 mm und liegen versteckt in der Unterbrustfalte.
4. Es sind keinerlei medizinische Nachteile an der Transplantat-Spenderstelle (kein sog. Hebedefekt) zu erwarten, in der Regel nur Vorteile.
5. Die Operation ist niemals schmerzhaft, weder an der Entnahme- noch an der Empfängerstelle der Transplantate, wenn die Grundregeln der gewebeschonenden Operationstechniken eingehalten werden. Die einzigen Schmerzen in unserem Patientengut traten bis ca. 2 Stunden postoperativ als der typische, „brennende Schmerz“ auf, wie er unmittelbar nach allen Operationen jedwelcher Art auftritt, und ließen sich leicht mit intravenösen Schmerzmitteln beheben.
6. Es lassen sich beliebig viele Nachoperationen durchführen, so oft die betroffenen Patientinnen dies anstreben, bis die gewünschte Brustgröße und Brustform erreicht ist. Voraussetzung ist natürlich ausreichend vorhandenes, transplantierbares Fettgewebe. Somit lassen sich auch noch Jahre später Folge-Transplantationen je nach Wunsch durchführen.
7. Nach derzeitigem wissenschaftlichem Stand (2021) kommt es durch die Eigenfett-Transplantation nicht zu einem Wiederaufflammen des Brustkrebses (siehe später im Text).
8. Bei vorbestrahlten Brüsten kommt es durch die Eigenfett-Transplantation und die im Fettgewebe eingebetteten, gleichfalls transplantierten Stammzellen zu einer Wiederherstellung und Reparation des vorbestrahlten Gewebes bis zu einem gewissen Grad, abhängig von dem Ausmaß und der Häufigkeit von Folgetransplantationen.
9. Auch die Qualität Brusthaut wird verbessert durch die begleitende Stammzell-Transplantation.
10. Es ist in der Regel nur ein sehr kurzer, postoperativer stationärer Aufenthalt erforderlich, fast immer nur eine einzige postoperative Übernachtung, wegen der Narkose.
     

Die Nachteile der AFT zur Brustrekonstruktion sind schnell aufgezählt:

1. Es können nur begrenzte Mengen an Fettgewebe je OP-Sitzung in die Empfängerbrust transplantiert werden, streng abhängig von der Menge des aufnahmefähigen Gewebes. Siehe hierzu die genaue Erklärung unter diesem Link: Wie Brustvergrößerung und Brustaufbau funktionieren (AFT zur Brustvergrößerung)
2. Eigenfett bei extrem schlanken Menschen: Eigenfett kann nur von Personen entnommen und transplantiert werden, die an gewissen Stellen ihres Körpers über Fettgewebs-Überschüsse verfügen. Leider gibt es immer wieder extrem schlanke Frauen, bei denen keinerlei überschüssiges Fettgewebe vorhanden ist. Diese sind daher für die AFT leider nicht geeignet oder sollten zuvor entsprechend an Gewicht zunehmen.
3. Bei Rauchern ist der Brustaufbau mittels AFT kontraindiziert, also nicht sinnvoll, denn Raucher schädigen transplantierte Fettzellen derart stark, dass sie (fast) alle absterben, womit die durchgeführte Operation trotz aller ärztlichen Sorgfalt sinnlos wäre. Siehe hierzu weitergehende Erklärungen unter diesem Link: Die Sicherung des transplantierten Fettgewebes und Erhöhung der Einheilungsrate
4. Zweiwöchige Ruhigstellung der Arme postoperativ. Damit die transplantierten Fettzellen sicher einheilen können, müssen die Arme mindestens 10-14 Tage lang postoperativ konsequent ruhiggestellt werden. Missachtung führt selbst bei der besten Operationstechnik zum Misserfolg der Transplantation. Siehe hierzu weitergehende Erklärungen unter diesem Link: Die Sicherung des transplantierten Fettgewebes und Erhöhung der Einheilungsrate