Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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Geschwülste / Tumore, erklärt

Das Wort „Tumor“ macht vielen Menschen Angst, die sich medizinisch nicht genau auskennen. Sie Setzen dieses Wort fälschlicher Weise mit dem Wort „Krebs“ gleich. Das stimmt nicht“! Das lateinische Wort „Tumor“ heißt nichts anderes als „Schwellung“, sonst nichts. Das heißt, dass dieses Wort erst mal besagt, dass der Doktor nichts mehr weiß, als dass da etwas „geschwollen oder dick“ ist.
Erst die weiteren Umstände und Merkmale der ärztlichen Untersuchung grenzen die Diagnose weiter ein:

  • Besteht neben der Schwellung auch eine Rötung (lateinisch „Rubor“)? Ist es evtl. ein Abszess (Eiterabkapselung)?
  • Ist der Tumor wärmer als sein Umgebungs-Gewebe (Überwärmung, lateinisch „Calor“)?
  • Ist die Schwellung diffus oder abgekapselt bzw. gut abgrenzbar?
  • Ist der Tumor insgesamt verschieblich?
  • Besteht eine Verschieblichkeit des Tumors gegen die Haut?
  • Besteht eine Verschieblichkeit des Tumors gegen den Untergrund bzw. das Gewebe, dem die Geschwulst aufsitzt?
  • Ist die Geschwulst spontan oder auf Druck schmerzhaft (lateinisch „Dolor“) oder schmerzfrei?
  • Ist der Tumor weich, mittelhart oder hart, eindrückbar oder starr in seiner Konsistenz?
  • Blutet die Geschwulst spontan oder auf mechanische Reize, z.B. Reibung?

Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung kann ein gewissenhafter Arzt bereits mit diesen sicht- und tastbaren Merkmalen in den meisten Fällen die Diagnose relativ sicher abgrenzen. Zur Absicherung können weitere Untersuchungen sinnvoll sein.

An erster Stelle steht meist die -harmlose- Ultraschalluntersuchung (auch „Sonografie“ genannt), die weitere Auskünfte über die Gewebebeschaffenheit und damit den Ursprung der Geschwulst gibt. Weiterhin können kompliziertere Zusatzuntersuchungen sinnvoll sein, besonders wenn es sich um schwer eingrenzbare oder tief im Körperinneren liegende Geschwülste handelt. Dabei wird gerne die Computer-Tomographie (CT) auf Röntgenstrahlenbasis oder Kernspin-Tomographie (gleichbedeutend mit Magnetresonanz-Tomographie, MRT oder NMR) auf Magnetwellenbasis angewendet. Diese Untersuchungen benötigen hoch komplizierte, große Geräte und sind daher teurer. Oft kann es notwendig sein, CT bzw. MRT mit Kontrastmitteln zu kombinieren, die in die Venen eingebracht werden und sich in der Geschwulst vermehrt ansammeln. Dadurch kann man spezielle Gewebeeigenschaften des Tumors weiter in Erfahrung bringen, z. B. eine verstärkte oder verringerte Durchblutung des Tumorgewebes oder eine Speicherung bestimmter Kontrast-Substanzen.

Ferner können spezielle Röntgenuntersuchungen angewendet werden, z. B. bei der Brust die Mammographie. Hierbei können Geschwülste der weiblichen und männlichen Brust erkannt bzw. weiter analysiert werden, die Brustdrüse dargestellt und Veränderungen der Brustdrüse (z.B. Mikroverkalkungen als Zeichen von Brustkrebs) oft sehr genau erkannt werden. Die Mammographie ist niemals durch den Brust-Unterschall voll ersetzbar, sie ist wesentlich sicherer und aussagekräftiger. Beide Untersuchungstechniken ergänzen sich jedoch optimal.
Früher häufiger, heute eher selten, aber immer noch sinnvoll und erforderlich, führt man bei bestimmten Geschwülsten eine Angiografie durch. Hierbei wird ein Injektionskatheter über eine Vene oder Arterie in die Blutbahn an den Ort der Geschwulst vorgeschoben und unter Röntgen-Durchleuchtung (schwache Dauer-Röntgenstrahlen wie bei einem Film) das Kontrastmittel injiziert, um zu sehen, wie es sich in den Blutgefäßen der Geschwulst verteilt. Man kann damit genauer abgrenzen, über welche Blutgefäße sich die Geschwulst ernährt und ob sie z. B. eher blutgefäßarm oder blutgefäßreich ist. Auch dies sind wichtige Unterscheidungsmerkmale in der Beurteilung der Art der Geschwulst. Hieraus können sich wichtige Ansätze für die Wahl des operativen Vorgehens ergeben, manchmal auch die Entscheidung, besser nichts zu tun, wenn das Vorgehen zu gefährlich wäre, z.B. mitten in einem Zentrum des Gehirns.

Histologie und PE

PE oder Probe-Exzision, das Gleiche wie Biopsie

Mediziner lieben es, typische Bezeichnungen im Rahmen ihrer Arbeit abzukürzen. So wurde aus dem Wort „Probe-Exzision“ ganz einfach die Kurzform „PE“. Dieser Begriff ist gleichbedeutend mit dem Wort „Biopsie“. Das heißt nichts Anderes als „Probe-Auschneidung“, also die Entfernung eines kleinen, manchmal winzigen Gewebestücks, z. B. aus einer verdächtigen Geschwulst, um diesen Gewebeteil zur weiteren Beurteilung an einen Pathologen zu schicken. Es kann auch sein, dass ein inneres Organ, z. B. die Leber oder Niere, krankhafte Veränderungen aufweist und deshalb eine PE zur Sicherung der Diagnose durchgeführt werden sollte, ohne dass ein „Tumor“, eine Geschwulst, vorliegt. Die PE wird mit genauer Beschreibung des Herkunftsortes vom behandelnden Arzt an ein pathologisches Institut eingeschickt, zum Zwecke der histologischen Untersuchung.

Histologie, histologischer Befund, Pathologe

Das Wort „Histologie“ bezeichnet die fachärztliche Untersuchung eines aus dem Körper entnommenen Gewebestücks durch einen Pathologen, sowohl per Augenschein als auch durch Untersuchung unter dem Mikroskop. Hierfür verwendet der Pathologe zunächst eine sogenannte „Fixierung“, indem er das Gewebe zu einem festen Gewebeblock aushärtet, den man anschließend in viele sehr feine Scheibchen von z. T. wenigen Tausendstel Millimetern schneiden kann. Diese ultra-dünnem Scheibchen werden mit speziellen, unterschiedlichen Färbeverfahren durchgefärbt, so dass man die einzelnen mikroskopischen Strukturen viel besser unterscheiden kann. So kann man z. B. die Zellkerne der Tumorzellen speziell anfärben. Fallen diese groß und dick aus und zeigen sie viele Zellteilungen, ist eher von einem bösartigen Tumor auszugehen, der rasch und unkontrolliert wächst. Sehr wenige Zellteilungen sprechen demnach eher für Gutartigkeit und Harmlosigkeit der Gewebeprobe.

Natürlich ist das alles viel komplizierter, aber einen groben Überblick haben Sie jetzt, wie solch eine histologische Untersuchung abläuft. Sie haben verstanden, dass es viele Schritte (Fixieren, Durchhärten, Schneiden, Färben, Beurteilen, Befunden, Schriftliches Dokumentieren) benötigt, bis eine histologische Untersuchung fertig ist. Bis dahin müssen alle Geduld haben und schließlich weiß man - hoffentlich - genau bescheid, worum es sich bei der untersuchten Geschwulst handelt.

Referenz-Histologie und Referenz-Pathologe

Manchmal klappt die exakte Gewebe-Beurteilung nicht ganz oder der Pathologe ist sich wegen eines schwierig zu interpretierenden Befundes nicht ganz sicher. Dafür gibt es auf Deutschland verteilt sogenannte „Referenz-Institute“ mit hoch spezialisierten Pathologen, meist Universitätsprofessoren, die nur auf eine besondere Geschwulst-Art spezialisiert sind und diese in- und auswendig kennen. Diese Referenz-Pathologen entscheiden dann in solchen Fällen zum Beispiel, ob eine Chemotherapie erforderlich ist oder nicht, ob eine Operation ausgeweitet werden muss oder nicht. Das sind sehr schwer wiegende Entscheidungen, die sich kein verantwortungsvoller Pathologe leicht macht. Darum verteilt man die Last solcher Beschlüsse gerne auf mehrere kompetente Schultern. Am Ende kommt meist eine endgültig richtige Entscheidung heraus, die die Form der Anschluss-Therapie der behandelnden Ärzte bestimmt.

Schnellschnitt-Untersuchung

Die sogenannte „Schnellschnitt-Untersuchung“ ist eine beliebte Maßnahme, wenn der Arzt oder Chirurg sich bei der Operation nicht sicher ist, um welches Gewebe es sich handelt, ob die Geschwulst gutartig oder bösartig ist. Hierbei wird noch während der Operation ein unklares, entnommenes Gewebestück in höchster Eile zum Pathologen gebracht. Damit dieser auch sofort bereit steht, müssen Schnellschnitte in aller Regel beim Pathologen angemeldet werden. Dieser kann allerdings aus Zeitgründen nicht die erforderlichen Aufbereitungs-Verfahren anwenden, um alles genau zu erkennen, er muss sich auf seine fachärztliche Erfahrung verlassen und ein solches Gewebestück „nativ“ (d.h. in Naturform) betrachten und beurteilen. Daher sind diese Schnellschnitt-Untersuchungen in aller Regel sehr ungenau und unsicher. Sie geben nur eine orientierende, erste Beurteilung. Erst nachdem das Gewebestück alle Aufbereitungs-Verfahren durchlaufen hat, ist eine endgültige Aussage des Pathologen möglich. Dennoch erhält der Chirurg noch während der Operation auf telefonischem Weg eine erste Beurteilung und Einschätzung des Pathologen.

Sentinel-Lymphknoten-Biopsie oder Wächter-Lymphknoten-Entfernung

Krebserkrankungen sind böse, das weiß jedes Kind. Ärzte können aber auch böse werden, wenn solch ein Krebs ihnen den ganzen Tag verdirbt. Deshalb versuchen sie, diesen Krebs mit List und Tücke zu überlisten, indem sie sich zunächst mit seinen Ausbreitungswegen beschäftigen und festzustellen versuchen, wie weit sich der Krebs schon im Körper ausgebreitet hat.
Dazu muss man wissen, dass z. B. Brustkrebse oder schwarze Hautkrebse (sog. Melanome) sich gerne die Lymphwege, also die Fließwege des Körperwassers außerhalb der Blutgefäße, für ihre Ausbreitung zunutze machen, quasi ihre Krebszellen „ins Auto setzen und wegtransportieren lassen“.

Im Verlauf dieses Lymphgefäßsystems gibt es gewisse Filterstationen, ähnlich den Autobahn-Mautstellen in manchen europäischen Ländern. Diese Stationen nennt man Lymphknoten. In diesen Lymphknoten bleiben Krebszellen zuerst hängen (wie die Autos vor den Maut-Stationen) und setzen sich dort eine Weile fest, bevor sie weiter in den Körper wandern. Könnte man also die allererste Lymphknoten-Abfluss-Station eines solchen Krebses aufspüren und histologisch untersuchen, dann wüsste man recht genau, wie weit sich der Krebs schon ausgebreitet hat, oder ob er noch örtlich begrenzt ist. Hat er den Wächter-Lymphknoten noch nicht erreicht, dann stehen die Aussichten auf Heilung besonders gut.

Natürlich hat der Mensch um eine Krebsgeschwulst herum viele verschiedene Lymphknoten nach allen Richtungen, von denen nur ein einziger derjenige Lymphknoten ist, an dem verschleppte Krebszellen zuerst landen. Er ist besonders sensitiv, daher nennt man ihn fachlich „Sentinel-Lymphknoten“. Seinen Namen „Wächter-Lymphknoten“ hat er von seiner Eigenschaft, aufzupassen, dass eventuelle Krebszellen nicht sofort weiter wandern können. Sie bleiben erst einmal in ihm hängen wie in einem Filter und werden zunächst „verhaftet“. Erst nach längerer Zeit durchbrechen sie sein „Netz“ und werden mit dem Lymphstrom weiter in andere Lymphknoten-Stationen verschleppt, so wie ein Bus die Bürger eines Ortes, die dort an der Bushaltestelle (im Wächter-Lymphknoten) gewartet haben, als Passagiere in den Nachbarort fährt, und anschließend einen Ort weiter.

Der Trick ist, dass man vor einer Krebs-Operation ein schwach radioaktives Element per Spritze in die Umgebung der Krebsgeschwulst einbringt. Die radioaktiven Teile (Elemente) werden genau so wie Krebszellen mit dem Lymphstrom weiter transportiert und bleiben ebenso im Wächter-Lymphknoten hängen. Dort kann man sie im Bild und per Geigerzähler exakt aufsuchen und den Sentinel-Lymphknoten herausnehmen, um ihn histologisch untersuchen zu lassen. Trägt er Krebszellen, dann weiß man, dass der Krebs nicht mehr an Ort und Stelle begrenzt, sondern weiter gewandert ist. Das kann aber auch bedeuten, dass er nicht weiter gekommen ist als bis hierhin. Trägt der Wächter-Lymphknoten jedoch keine Krebszellen, dann sieht es viel besser aus, denn man kann recht sicher davon ausgehen, dass der Krebs - zumindest auf dem Lymphweg . sich noch nicht ausgebreitet hat. Doch dieser Test sagt nichts darüber aus, ob es nicht vielleicht auch zu einer Ausbreitung auf dem Blutweg gekommen ist.

Der riesige Vorteil der Sentinel-Lymphknoten-Biopsie liegt darin, dass lediglich ein einziger Lymphknoten im Rahmen der Krebschirurgie entfernt wird und nicht wie früher 20-30 Lymphknoten. Darum hatten früher Frauen nach Brustkrebs-Operationen mit der damals geforderten Entnahme möglichst vieler Lymphknoten aus der Achselhöhle oft sehr starke Lymphabflussstörungen aus dem Arm, weil dessen Abtransport-Wege des Gewebswassers stark geschädigt oder vernichtet wurden. Es kam zu manchmal monströsen, dauerhaften Anschwellungen des betroffenen Armes, was sich meist lebenslang nicht mehr gebessert hat. All diese „Katastrophen“ sind seit der Einführung der Sentinel-Lymphknoten-Biopsie fast schon in Vergessenheit geraten und kommen kaum noch vor. Ein toller Fortschritt, der leider heute als „selbstverständlich“ angesehen wird, obwohl er eine wesentliche Errungenschaft moderner Medizin darstellt.

Der „Charakter“ von Tumoren:

Gutartig (benigne), halb-bösartig (semimaligne) und bösartig (maligne)

Jede Geschwulst, jeder Tumor hat eine Art „Charakter“. Dementsprechend wächst er und breitet sich aus oder nicht. Man kann den Charakter der Geschwulst einerseits an der Ausbreitungsart erahnen, wie sich die Geschwulst bei den entsprechenden Untersuchungen (Ultraschall, Röntgen, CT oder MRT) darstellt und wie sie im beobachteten Zeitverlauf wächst.

Die endgültige Beurteilung der Geschwulst und ihres Charakters bleibt jedoch in aller Regel dem Pathologen überlassen, der den histologischen (feingeweblichen) Befund erstellt. Er alleine kann erkennen, wie aktiv die Zellkerne der Tumorzellen sind, wie viele Zellteilungen sich ihm pro mikroskopischem Blickfeld darstellen und welcher Art die Tumorzellen sind. Danach trifft der Pathologe die Entscheidung über Gutartigkeit, Halb-Bösartigkeit und Bösartigkeit bzw. den Grad der Bösartigkeit sowie die Art des Tumors.

Gutartige (benigne) Tumoren

Gutartige Tumoren sind Geschwülste, die Grenzen und Regeln des Körpers akzeptieren. Sie lassen sich deutlich und klar gegenüber dem sie umgebenden Gewebe abgrenzen und fressen sich in dieses Gewebe nicht hinein wie eine Krebsgeschwulst. In allen Fällen sind sie durch eine Art Membran oder Hülle scharf abgegrenzt, die Tumorkapsel. Auf der Oberfläche dieser Hülle lassen sie sich in der Regel gut ausschälen, wenn sie nicht zu stark zerklüftet oder nicht zu stark entzündlich mit der Umgebung verbacken sind (z. B. bei Atheromen, d.h. Talgdrüsenzysten). Werden gutartige Tumoren an Ort und Stelle sorgfältig mitsamt ihrer Kapsel chirurgisch ausgeschält, dann besteht große Sicherheit, dass sie an dieser Stelle nicht mehr wieder auftreten. Beispiele hierfür sind Lipome (Fettgewebs-Geschwülste). Leider werden sie - aus Kostengründen - eher rabiat angegangen. Sich Zeit für eine sorgfältige Ausschälung zu nehmen, bezahlen heutige Krankenkassen nicht gerne. Weil beim Entfernen die Tumorkapsel zerreißen kann, werden unter Umständen kleine Anteile der Geschwulst  zurückgelassen, aus denen über längere Zeit eine neue Tumorformation entstehen kann, ein sogenanntes Rezidiv. Dieses besitzt im Allgemeinen dieselben Wachstumsqualitäten wie diejenige Geschwulst, aus der sie hervorgegangen ist.

Ferner kann z. B. ein Lipom sogenannte Satelliten-Lipome bilden, also kleinere, auf Ort und Stelle begrenzte Tochtergeschwülste, nicht zu verwechseln mit Metastasen. Bemerkt der Chirurg sie nicht bei der Entfernung des Tumors, so kann daraus wieder eine neue Geschwulst entstehen, auch wieder „Rezidiv“ genannt, obwohl die Tumorkapsel vielleicht komplett und ohne Verletzung entfernt worden sein könnte. Es ist sehr schwer, Satelliten-Lipome zu entdecken, da sie genau so aussehen wie normales Fettgewebe und intraoperativ auch oft dafür gehalten werden. Dennoch bleiben sie gutartig (benigne).

Halb-bösartige (semimaligne) Tumoren

Semimaligne heißt, dass die Geschwulst sowohl Eigenschaften einer gutartigen (benignen) als auch einer bösartigen (malignen) Formation besitzt. Das Wort „semi“ heißt nichts anderes als „halb“, also eine Art „Halb-und-halb-Geschwulst“.

Solche semi-malignen Tumoren können in der Brust vorkommen, sind einerseits gutartig, können aber sehr schnell wachsen und neigen stark zu Rezidiven (Wiederauftreten), auch wenn sie nach Maßgabe radikal chirurgisch entfernt wurden. Diese Geschwülste sind jedoch selten.
Andere semimaligne Tumoren, die sehr häufig vorkommen, sind die sogenannten Basaliome oder Basalzell-Karzinome (BCC). Dies sind Geschwülste, die vor allem durch die Sonne ausgelöst werden und vorwiegend an denjenigen Stellen entstehen, die im Laufe des Lebens am meisten der Sonne ausgesetzt waren (Gesicht, Arme). Sie haben die Eigenschaft, dass sie nicht mehr wie gutartige Tumoren der Körper-Regulation unterliegen und auch keine feste Abgrenzung (Tumorkapsel) besitzen. Sie wachsen, so wie jeder andere Darm- oder Brustkrebs schrankenlos in ihre Umgebung hinein und zerstören alles Gewebe, das auf ihrem Ausbreitungsweg liegt, eben genau so wie jeder andere, bösartige Krebs. Das ist ihre maligne Eigenschaft. Der benigne Charakter der Basaliome besteht darin, dass sie niemals Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden und in den Körper losschicken. Wenn sie am Entstehungsort radikal und mit Sicherheitsabstand chirurgisch entfernt werden, ist der Patient damit geheilt. Dies ist eine Eigenschaft gutartiger Geschwülste.

Bösartige (maligne) Tumoren

Maligne Tumoren vereinigen alle bösartigen Eigenschaften in sich: Sie wachsen unaufhaltsam und unkontrolliert in ihre benachbarten Gewebe ein, ohne Grenzen zu respektieren. So dringen sie wie eine Krake mit ihren Ausläufern in benachbarte Organe, Knochen und Blutgefäße ein und zerstören damit nach und nach ihren Wirt, den Patienten. Tumor-Einbrüche in Blut- und Lymphgefäße sind verantwortlich für ein Versenden von Tumorzellen mit dem Blut- und Lymphstrom an andere, weiter entfernte Orte im Körper, wo sie sic absiedeln und dort ungehemmt weiter wachsen. Man nennt diese Absiedelungen „Metastasen“ (Tochtergeschwülste). Auf diese Art und Weise zerstören maligne Tumoren nach und nach den Körper ihres Wirtes, bis er am Ende stirbt. Wir Ärzte versuchen dem entgegenzuwirken, indem wir versuchen, den Krebs zu finden und rechtzeitig zu entfernen, bevor er Metastasen bildet. Dies gelingt z.B. sehr gut beim Darmkrebs, der sich über eine Darmspiegelung im Rahmen der Vorsorge rechtzeitig entdecken und danach operativ sicher entfernen lässt. Ist er jedoch bereits zu groß und hat Metastasen gebildet, dann bleibt nichts anderes übrig, als mit Medikamenten, der Chemotherapie, die Geschwulst und ihre Tochter-Absiedelungen im Körper zu bekämpfen. Dies kann zu einer vollständigen Heilung führen, manchmal jedoch lediglich eine Verlangsamung des Tumorwachstums, also eine Lebensverlängerung, bewirken.

Bösartige Tumoren können unterschiedlich bösartig sein. Man kann ihre „Gemüter“ als eine Art „sanftmütig“ bezeichnen, oder mehr „resolut“, „aggressiv“ oder „gewalttätig“. Dementsprechend gibt es eine Gradeinteilung ihrer Bösartigkeit, ein sogenanntes „Grading“.  Es gibt eine Grading-Einteilung („G“) der Tumor-Bösartigkeit von G1 („sanftmütig“) bis G4 („gewalttätig“). Dementsprechend wachsen G1-Krebse relativ langsam, G4-Krebse jedoch im allgemeinen sehr schnell. Der einzige Vorteil an den G4-Tumoren ist ihre höhere Empfindlichkeit gegenüber Chemotherapeutika. Sie machen in ihren Zellkernen Tür und Tor auf, um schneller wachsen zu können. Dafür kommen Chemotherapeutika schneller an den Ort des Geschehens. Das heißt: Patienten, die an einem G4-Tumor leiden, können trotzdem hoffen.

Folgende Themen hierzu:

 

 

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