Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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Wie verläuft das "normale" Krankheitsbild der Blepharoptosis?

Die Blepharoptosis ist niemals schmerzhaft, lediglich funktionell beeinträchtigend.

Stadium 1

Sie beginnt in der Regel mit nur einem leichten, meist einseitigen Herabhängen eines der beiden Oberlider, was jedoch mehr kosmetisch störend ist als medizinisch beeinträchtigend. Ich will dies einmal als „Schweregrad oder Stadium 1“ bezeichnen. Da hier keinerlei reale funktionelle Beeinträchtigung besteht, sollte meiner Ansicht nach in diesem Stadium auch keine chirurgische Therapie erfolgen.

Liegt beispielsweise ein einseitiges, leichtes Absinken des Oberlids entsprechend einem „Stadium 1“ vor, kann jedoch am gegenseitigen Oberlid bei der klinischen Untersuchung (noch) keinerlei Absinken des Lides festgestellt werden, dann liegt für dieses (scheinbar) gesunde Oberlid ein „Stadium 0“ vor und sollte auch so beschrieben werden.

Stadium 2

Das „Stadium 2“ ist geprägt durch ein weiteres Absinken eines oder beider Oberlider, so dass die Pupille beim Geradeausblick in den oberen Anteilen bereits zu ca. 25% vom herabhängenden Liddeckel überdeckt wird, jedoch der Großteil der Pupille, ca. 75%, frei ist. Dennoch kommt es erfahrungsgemäß in diesem Stadium bereits dazu, dass die Patienten beginnen,

  1. mit der Augenlidheber - Hilfsmuskulatur das Oberlid zusätzlich zu heben. Dies ist vor allem die Stirnmuskulatur (medizinisch: Frontmalis-Muskulatur), die über eine zusätzliche, bei geöffnetem Auge meist dauerhafte Kontraktion die Augenbrauen muskulär derart anzuheben versucht, dass über die dadurch entstehende Zugspannung an der Oberlidhaut ein zusätzlicher, wenn auch nur wenig effektiver Liftingeffekt auf das Oberlid entsteht.
  2. den Kopf in typischer Weise in den Nacken zu legen und hierdurch intuitiv die mangelnde Lidheber-Kompetenz auszugleichen, indem sie quasi „unter dem Liddeckel hindurch schauen“.

Im Zuge dieser Kompensationsmechanismen kann es durch die funktionelle Überlastung der Halswirbelsäule zu progredienten (zunehmenden) Hals- und Nackenbeschwerden und Muskelverspannungen kommen. Vor allem Bandscheiben-geschädigte Patienten sind hiervon besonders betroffen. Durch die krampfartige Über-Aktivierung der muskulären Augenbrauen-Heber kommt es gleichzeitig und in sehr vielen Fällen zu einer verstärkten Irritation der hoch sensiblen Trigeminus - Nervenäste, die am inneren oberen Augenhöhlenrand aus der Augenhöhle austreten und sich innerhalb der Stirnmuskulatur sehr fein verzweigen. Dieses Beschwerdebild wird nach meiner Erfahrung nicht nur häufig, sondern fast regelmäßig als „Frontale Migräne“ diagnostiziert, und die tatsächliche Ursache nicht erkannt, da auch ärztlicherseits diese funktionell-neurologischen Zusammenhänge oft nicht ausreichend bekannt sind.

Quasi der Beweis für diesen funktionellen Schmerzkreislauf ist die Tatsache, dass Betroffene nach ihrer operativen Therapie der Lidheber-Schwäche fast sofort über eine Minderung oder Behebung ihrer chronischen „Stirn-Migräne“ berichten, was sie als große Erleichterung empfinden.

Stadium 3

Im „Stadium 3“ der Blepharoptosis liegt ein sehr auffälliges, nicht mehr kompensierbares Absinken der Oberlider vor, wobei fast immer eine Seite stärker betroffen ist als die andere. Meist sind bereits ca. 75% der Pupillenöffnung durch die kulissenartig abgesunkenen Oberlider verdeckt, und die Betroffenen schauen durch eine Art Rest-Pupillenschlitz durch den noch freien Anteil. Die Lidheber-Hilfsmechanismen sind maximal aktiviert. Einerseits wird der Kopf beim Geradeausblick intuitiv sehr auffällig in den Nacken zurückgelegt, und die Augenbrauen werden sehr stark, fast krampfartig, nach oben gezogen, was die Stirn nicht nur dauerhaft in Falten legt und die Augenbrauen regelrecht „platt zieht“, sondern oft heftigste „Migräne-Beschwerden“ nach sich ziehen kann, wie unter dem Stadium 2 bereits beschrieben.

Stadium 4

Das „Stadium 4“ („Endstadium“ dieser Erkrankung) habe ich in meinem beruflichen Leben nur ein einziges Mal erlebt. Hierbei handelte es sich um eine über 90-jährige, ansonsten körperlich und geistig sehr aktive Juristin, die bereits vor Jahrzehnten wegen ihrer Blepharoptosis an anderer Stelle erfolglos operiert worden war und diesen Eingriff - leider, und völlig unnötig - als „unangenehm und belastend“ in Erinnerung hatte. Sie war überhaupt nicht mehr in der Lage, ihre Augenlider auch nur im Geringsten anzuheben, die Augenlider blieben dauerhaft komplett geschlossen. Wollte sie etwas sehen, dann musste sie den Arm über den Kopf heben, die Hand an die Stirn führen und das entsprechende Oberlid mit zwei Fingern manuell anheben. Dann erst konnte sie sehen. Dieser Fall blieb mir als tief beeindruckend in Erinnerung. Ich wäre gerne bereit gewesen, ihr mit einem wenig belastenden, ambulanten Eingriff zu einer Verbesserung, Erleichterung und vielleicht sogar Heilung zu verhelfen, und vor allem den negativen Eindruck der - wahrscheinlich ziemlich laienhaft durchgeführten - Voroperation zu verbessern. Doch hierzu war diese Lady leider nicht mehr bereit. Verständlicher Weise.

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Übersicht aller Kapitel und Themen

Hier finden Sie eine tabellarische Übersicht in Form eines Inhaltsverzeichnisses zu allen auf dieser Website beschriebenen Problemen und Behandlungsformen zum Thema „Augenlidkorrektur“.

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