Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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Die Narbenheilung und Ausbildung von Narben nach Operationen

Narben sind ein sehr wichtiges Gewebe, sozusagen das „Werkzeug“, mit dem der Körper Wunden „repariert“. Sie sind also unverzichtbar. Narben sind nicht nur eine Art „Klebstoff“, sondern sie sind auch biologisch aktiv.

Am Anfang „verkleben“ Operationswunden tatsächlich, solange sie sich nicht entzünden und durch Fäden in optimaler Position zusammen gehalten werden. Erst mit der Zeit bildet der Körper von den Wundrändern her einsprossende Blutgefäße in den Wundbereich. Hierdurch entsteht eine deutlich verstärkte Durchblutung, das sog. Rote Narbenstadium.

In diesem Stadium mit verbesserter Durchblutung werden abgestorbene Gewebeteile des Wundbereiches aufgelöst, abgebaut und abtransportiert. Die dafür nötigen Zellen wandern aus den neu gebildeten Blutgefäßen in den Wundbereich ein. Aber auch Reparaturzellen wandern ein und verwenden die anhand der verbesserten Durchblutung bereitgestellten Reparatur - Substanzen zum Wiederaufbau. Damit das alles ungestört möglich wird, weisen die neu gebildeten Blutgefäße im Wundheilungs - Bereich deutlich weitere Poren als das normale Gewebe auf. Über den Blutdruck werden damit viele Substanzen „in das Heilungsgewebe hineingefiltert“, damit auch das Gewebswasser. Daher ist Wundheilung immer mit einer Begleitschwellung verbunden. Das liegt an dieser „Filterung“.

Mit zunehmender Narbenheilung werden die Wundanteile zunehmend von kollagenen Fasern überbrückt, die von den kollagenbildenden Zellen, den sog. Fibroblasten, an Ort und Stelle  aus einzelnen Bausteinen zusammengesetzt werden. Diese Kollagenfasern haben ganz besondere Eigenschaften: Sie sind extrem stabil. An einer einzigen, mikroskopisch kleinen Kollagenfaser könnte man bis zu 2 kg (!) Gewicht aufhängen, bevor sie reißt. Das ist nur eine einzige Eigenschaft. Diese am Anfang in gestrecktem Zustand zusammengesetzten Fasern haben zudem die Eigenschaft, sich danach zu Spiralen umzuformen, regelrecht zu „kringeln“. Je mehr sie sich spiralig umformen, umso mehr bewirken sie dadurch, dass sich ihre Gesamtlänge reduziert ... und die Wunde sich damit allmählich zusammenzieht. Dieser Vorgang der „Wundkontraktion“ ist aus biologisch - medizinischer Sicht extrem wichtig. Denn hierdurch können Operationsnarben sehr fein werden (außer man blockiert diesen Vorgang durch die gezielte Anwendung von Narbensalben), oder großflächige, offene Wunden „schrumpfen“ derart beachtlich, dass die resultierende Wundfläche nur noch einen Bruchteil der Ursprungswunde ausmacht.

Der Abschluss der Narbenheilung ist typischer Weise dadurch geprägt, dass die ursprünglichen Wundränder von immer mehr neu gebildeten kollagenen Fasern überbrückt werden. Die anfangs nur verklebten Wundränder erhalten also zunehmend Stabilität bzw. „Reißfestigkeit“. Je mehr Zeit seit der Naht vergangen ist und je mehr Kollagenfasern wundüberbrückend gebildet werden konnten, desto stabiler die Narbe. In der Zwischenzeit sichern die Operationsfäden den stabilen Zusammenhalt der Wunde.

Schlussfolgerung: Werden also die Fäden relativ frühzeitig entfernt, bevor die Narbe eine ausreichende Eigen - Stabilität erreicht hat, um sich selbst zu halten, so ziehen die Hautelastizität und die Bewegungen des Körpers, die Spannung auf die Wundränder ausüben, die Narbe auseinander, die Narbe wird breit.

Werden die Fäden jedoch länger belassen, dann hat die Narbe mehr Zeit, an Stabilität zu gewinnen und damit fester zu werden. Nach Entfernung der Hautfäden bleibt sie dauerhaft feiner. Die Zeit, die die Narbe zu einer solchen Reifung mit ausreichender Stabilität benötigt, variiert z. T. erheblich je nach Körperregion und Hauttyp. So können z.B. die Narben an de spannungsarmen Augenlidern schon nach 5 Tagen entfernt werden, am Kniegelenk mit starker Beugespannung der Haut kann eine Zeit von 6 Wochen immer noch deutlich zu kurz sein.

Eine Narbe ist ausgeheilt, wenn sie ausreichende Festigkeit erreicht hat und der Körper allmählich die ehemals übertriebene Blutgefäßversorgung zurückbildet. Da das ausgereifte Narbengewebe als „Ersatzgewebe“ eine eher minderwertige, anspruchslose Gewebsart darstellt, wird daher auch keine luxuriöse Überdurchblutung benötigt. Sie wird allmählich zurückgebildet. In diesem Zuge tritt die Narbe vom Roten in das sog. Weiße Narbenstadium ein, das Ausheilungsstadium. Die ehemals rote Narbe wird weiß und unauffälliger und bleibt unverändert stabil.

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