Im Rahmen der Operation

Im Rahmen der Operation wird – genau so wie bei der Oberlidplastik die Lidhaut, und darunter der überschüssige Orbikularismuskel – reduziert und damit ein übersichtlicher Zugang zur Tiefe geschaffen. Erst ab hier ändert sich das operative Vorgehen und wird technisch etwas kompliziert. Die nächst-tiefere Schicht, das Septum orbitale (eine sehr feine Faszienschicht, die die Augenhöhle nach außen abschließt) muss durchtrennt und der Weg zum Liddeckel-Knorpel gefunden werden, denn die ausgedünnte Levatorsehne strahlt in der Regel in den Oberrand dieses sog. Tarsus - Knorpels ein. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass die Sehne vom Lidknorpel nach oben „weggewandert“ sein kann, und an völlig anderer Stelle „gefunden“ werden muss, also ein sehr trickreicher Operationsschritt, der durchaus operative Erfahrung verlangt.
Ist die verlängerte Levator-Sehne gefunden, dann wird, ausgehend vom Tarsus - Oberrand, der zu lange Teil der Sehne ausgemessen und mit steriler Tinte äußerst präzise eingezeichnet, einschließlich des zu kalkulierenden Toleranzbereiches von ca. 2 mm.

Dieser verlängerte Sehnen -Anteil wird anschließend „herausgeschnitten“ und die Sehnenenden zugsicher und mikrochirurgisch mit extrem feinem, permanentem Nahtmaterial miteinander adaptiert. Schon jetzt kann man den Effekt der erreichten Sehnenkürzung auf die Lidhebung bereits intraoperativ aktiv beurteilen, denn die in örtlicher Betäubung operierten Patienten können nun aufgefordert werden, ihre Augen zu öffnen. Gegebenenfalls können dann Nachkorrekturen weiter erfolgen. Das Operationsgebiet wird anatomiegerecht verschlossen und die Operation wie bei der Oberlidplastik beendet. Auch die Nachbehandlung ist mit derjenigen der Oberlidplastik fast identisch. Mit postoperativen Schmerzen ist ebenfalls nicht zu rechnen.

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