Die Fettgewebs-Transplantatentnahme und Aufbereitung der Transplantate außerhalb des Körpers

Die Fettgewebs-Transplantatentnahme erfolgt sehr vorsichtig und schonend, hier aus den Reithosen-Fettpolstern (Außenseiten der Oberschenkel, die Patientin liegt auf der Seite, ist wach und lediglich sediert). Auch wenn das „Hin und Her“ der Kanülen-Bewegung bei der Fettgewebs-Entnahme „seltsam ruppig“ aussieht, ist es nicht schmerzhaft für die (wache) Patientin und Sie sollten folgende Punkte beachten:

1. Die Kanüle verläuft niemals „irgendwo hin“ in den Körper, sondern wird immer flach und parallel zur Oberfläche von Muskeln und Faszien geführt, die anatomisch unterhalb der Fettschicht platziert sind. Dadurch bewege ich mich als Operateur mit meiner Entnahme-Kanüle immer innerhalb der Fettgewebsschicht als Transplantate-Spenderareal, niemals aber tiefer, und kann daher auch nichts verletzen.
2. Wie schonend der Entnahme-Vorgang tatsächlich stattfindet, können Sie daran erkennen, wie langsam sich die 10 ml-Spritze in meiner Hand im Rahmen der Transplantatentnahme auffüllt, es wird also nur ein minimaler Sog auf die entnommenen Fettzellen ausgeübt, um sie bestmöglich zu schonen.
3. Die Entnahme-Spritze ist mit reinem, gelbem Fettgewebe gefüllt, nicht mit Blut, das kann man gut erkennen. Es werden also im Rahmen des Entnahme-Vorgangs keinerlei Gewebestrukturen beschädigt. Daher gibt es postoperativ fast nie eine Hämatombildung, oder nur sehr geringfügig.

Die Entnahme-Spritze wird anschließend steril und gegen Luftkontakt verschlossen, und in einem Spritzenständer senkrecht abgestellt, damit sich gleichzeitig entnommene Körperflüssigkeiten absetzen können, weil sie nicht mit transplantiert werden sollen, sondern lediglich das reine Fettgewebe.

Die Aufbereitung des Fettgewebes erfolgt in einem separaten Sterilbereich neben dem OP-Tisch durch eine Ärztin, hier Dr. Martina Fenkl, nachdem sich überschüssige Flüssigkeiten innerhalb der Spritze abgesetzt haben. Diese werden zunächst abgelassen und anschließend das verbliebene, reine Fettgewebe über einen Spezial-Adapter unter Luftausschluss in kleinere 3 ml-Spritzen für die Transplantation zurück in den Körper (in die Brust) umgefüllt.
Das kleinere Spritzen-Format wird benötigt, um die zu transplantierenden Fettzellen sehr viel präziser und feiner innerhalb des Brustgewebes verteilen zu können.