Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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Kapselfibrose

Wie kann man eine Kapselfibrose behandeln?

Unterschiedliche Ärzte werden Sie diesbezüglich unterschiedlich beraten:

  • Die „einfachste“ Behandlung einer Kapselfibrose ist die „äußere, manuelle Kapselsprengung“, bei der der Arzt das Implantat mit der Kapsel - ohne Operation - so fest von außen drückt, dass die feste Implantatkapsel unter der Haut einreißt und somit dem innerhalb der Kapsel zusammengepressten Implantat wieder Platz zur Entfaltung schafft. Aber VORSICHT! Diese Technik ist gefährlich, weil - abgesehen von den dabei auftretenden Schmerzen - durch die feste Manipulation das Implantat selbst beschädigt werden könnte und damit eine Operations - Notwendigkeit entstünde. Einfachere Implantate mit Flüssiggel - Inhalt würden sogar auslaufen, direkt in das Brustdrüsengewebe, weil ja auch die Implantatkapsel, die das ausgetretene Silikon noch zurückhalten könnte, durch die Kapselsprengung mit zerstört ist. Daher ist diese Methode medizinisch falsch und keinesfalls empfehlenswert!
  • Der einfachste operative Korrektureingriff ist die sogenannte „operative Kapselsprengung“. Hierbei wird über die bestehende, alte OP - Narbe die stark geschrumpfte Kapsel durchtrennt, idealer Weise an mehreren Stellen, so dass sich das Implantat wieder zu seiner ursprünglichen Form frei entfalten kann. Diese OP kann offen chirurgisch oder endoskopisch durchgeführt werden. Manche Operateure belassen das Implantat, manche wechseln es aus gegen ein neues. Wird das Implantat  belassen, dann besteht die Gefahr, dass es durch die chirurgischen Maßnahmen verletzt wird. Bleibt diese Verletzung vom Chirurgen unbemerkt, dann könnte der Implantatinhalt austreten und den Körper belasten. Vorteile dieser OP - Technik: Der Eingriff kann relativ klein gehalten werden und ist wenig belastend. Eine Narkose ist jedoch unbedingt empfehlenswert. Nachteile der operativen Kapselsprengung: Wenn man davon ausgeht, dass die Ursache der Kapselfibrose eine Infektion ist, dann wird diese sicher nicht  verschwinden, wenn die Kapsel lediglich operativ durchtrennt wird. Der infektiöse Entzündungsprozess besteht weiter und es kommt früher oder später zu einem Rezidiv, d. h. einem Wiederauftreten der Kapselfibrose. Daher ist die Rate des Wiederauftretens von Kapselfibrosen nach operativen Kapselsprengungen oder - durchtrennungen sehr hoch und aus meiner Sicht nicht akzeptabel. Ich kann daher - aus meiner persönlichen chirurgischen Erfahrung - nicht zu einer offenen Kapselsprengung raten. Denn immer wieder kommen verzweifelte Patientinnen in unsere Praxis, die bereits 2-3 erfolglose operative Kapselsprengungen hinter sich haben. 
  • Die operative Entfernung der Kapsel - Implantat - Einheit ist einer der beiden erfolgversprechendsten Eingriffe zur Problembehebung einer Implantatkapselfibrose und diejenige Methode, die ich am häufigsten und mit regelmäßigem Behandlungserfolg durchführe. Hierbei wird - über die ehemalige Operationsnarbe - die verfestigte Implantatkapsel aufgesucht und nach allen Richtungen aus ihrem Implantatlager „chirurgisch herausgeschält“, ohne sie zu eröffnen. Das ist technisch durchaus aufwändig und dauert. Besonders wichtig und schwierig ist es dabei auch, ausschließlich die verhärtete Implantatkapsel zu entfernen und nicht das umgebende und fest anhaftende Brustdrüsengewebe, damit die Brust nicht noch kleiner wird als sie ohnehin schon ist. Grundlage dieses Vorgehens ist die Annahme, dass diejenigen Infektionskeime, die über das entzündliche Vorgehen zur vorliegenden Kapselfibrose geführt haben, innerhalb ihres „Kapsel - Gefängnisses“ bleiben und damit auch radikal entfernt werden können. Die Kapsel sollte erst am Ende der Operation außerhalb des Körpers eröffnet werden, nachdem die Haut schon verschlossen ist. Die mikrobiologischen  Abstriche des Kapsel - Innenraums, die ich regelmäßig und seitengetrennt entnehme, zeigen tatsächlich in den allermeisten Fällen bakterielle Infektionen, was dann auch die Richtigkeit der operativen Maßnahme belegt. Vorteile dieser OP - Technik: Dieses Vorgehen hat in meinem Patientengut bisher immer und ohne Ausnahme zu einem bleibenden Erfolg geführt. Ein Wiederauftreten von Kapselfibrosen nach solchen Maßnahmen ist bis heute in meinem Patientengut nicht vorgekommen. Nachteile der operativen Entfernung der Kapsel - Implantat - Einheit: Hauptnachteil ist die deutlich verlängerte Operationszeit im Vergleich zur offenen Kapselsprengung und damit auch die höheren OP - Kosten (wenn man von einem Einzeleingriff ausgeht und nicht von fast regelhaft erneut nötigen operativen Kapselsprengungen). Da auch das Implantat als potentiell infiziert angesehen wird, kann es nicht wieder verwendet (das würde keinerlei Sinn machen) und muss durch ein neues Implantat ersetzt werden. Das bedeutet natürlich auch, dass im Falle von auswärtigen Operationen der obligatorische Implantatausweis vorliegen sollte, damit das gewünschte Ersatz - Implantat auch entsprechend bestellt werden kann. Weiterhin verlangt dieser Eingriff dem Operateur einiges an operativem Geschick und Erfahrung ab, dies sollte jedoch ein erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie leisten können. Trotz der geschilderten operativ - zeitlichen Nachteile halte ich diese Technik für unbedingt empfehlenswert, wenn man bedenkt, dass wiederholte operative Kapselsprengungen und immer wieder auftretende Kapselfibrosen zu schweren Einschnitten im täglichen Leben der betroffenen Frauen führen können. Eine meiner Patientinnen hatte eine solche Odyssee hinter sich mit mehreren jährlichen Kapselsprengungen. Dabei gingen zwei Ehen zu Bruch und die dritte Ehe war gefährdet, weil es zu Hause nur noch um das Thema „Brust“ ging. Erst die komplette Entfernung der Kapsel - Implantat - Einheiten (natürlich steckte auch hier eine schwere Infektion dahinter) sorgte für Ruhe und Frieden und die dritte Ehe bestand auch noch bei der Kontrolluntersuchung nach fast 5 Jahren ...
  • Die komplette und ersatzlose Entfernung der Implantate ist auch eine denkbare Lösung. Hierbei muss die Kapsel nicht unbedingt entfernt werden, das betroffene Implantat unbedingt. Auch auf diesem Weg kann sich der Körper nun gegen bestehende Infektionen der eingebrachten Fremdkörper (Implantate) erfolgreich wehren. Dies ist jedoch nicht die wirklich empfehlenswerteste Technik, denn wenn ein Silikon-Implantat mehrere Jahre innerhalb einer solchen Kapsel liegt und durch Armbewegungen einer ständigen, wenn auch sehr geringen Oberflächenreibung ausgesetzt ist, kommt es regelmäßig zum Silikonabrieb, der sich innerhalb der Implantatkapsel ansammelt und regelmäßig im Ultraschall dargestellt werden kann. Wird die Kapsel also im Körper belassen, dann bleibt auch der zwischenzeitliche Silikonabrieb im Körper, ein nicht wirklich erstrebenswerter Zustand. Daher: Die sorgfältige, gewebeschonende und vollständige Entfernung der Implantatkapsel mit dem Implantat ist immer die deutlich bessere, wenn auch teurere Operationsform. Nach 9-12 Monaten können dann neue Implantate wieder relativ gefahrlos eingebracht werden, nach Möglichkeit nicht früher, da das operierte Gewebe sehr „aufgewühlt“ oder „aggressiv“ ist und in dieser Phase bezüglich neuen Operationen sehr heftig reagieren kann, sei es mit starken Schmerzen, deutlich vermehrter Narbenbildung, vermehrter Blutungsneigung und Blutergussbildung und schlimmstenfalls erneuter Deformierung des Implantats. Vorteile dieser OP – Technik, bei der die Kapsel belassen wird: Es geht schneller als bei der kompletten Entfernung der Kapsel - Implantat - Einheit und die OP ist durch die geringere OP -Zeit mit relativ weniger Kosten verbunden. Nachteile der ersatzlosen Implantatentfernung: Die Brust erhält im günstigsten Fall wieder die alte Form und Größe und bei einseitigen Entfernungen kann eine extreme Ungleichheit (Asymmetrie) der Brust entstehen, die nur schwer zu verbergen ist. Viele Frauen wollen sich nicht darauf einlassen und wählen daher die Methode 3., die mit mindestens demselben Dauererfolg aufwarten kann. Hier hat Frau aber auch die Wahl zwischen zwei sinnvollen OP -Methoden.
  • Neuerdings erreichen unsere Praxis immer mehr Patientinnen mit schlecht („preisgünstig“) eingesetzten Implantaten, fast immer „unter dem Brustmuskel“. Kaum eine dieser Patientinnen wurde von ihrem Voroperateur darüber informiert, dass für diese Operationstechnik in der Regel 1/3 bis die Hälfte des Brustmuskel-Ansatzes am Brustbein abgetrennt wird, was zu einem Kraftverlust führt, der oft allerdings von der Patientin gar nicht wahrgenommen wird. Wegen des Zeitdrucks bei „preisgünstigen“ Operationen können die Operateure häufig nicht so exakt und gewebeschonend operieren wie eigentlich erwünscht, weshalb wir bei den Folgeoperationen sehr oft eine zusätzlich beschädigte, schlimmstenfalls sogar weitgehend zerstörte Muskulatur vorfinden. Die Implantate werden bei der genannten Operationstechnik korrekt direkt auf den Rippen platziert (zwischen Brustmuskel und Rippen). Kommt es nach dieser Operation zu einer Implantatkapselfibrose, dann kann hierbei die Kapsel in aller Regel nicht ohne Eröffnung entfernt werden, weil sie extrem fest mit den Rippen verwächst und von diesen nicht einmal mit scharfen Instrumenten getrennt werden kann. Das bedeutet, dass im Rahmen der Kapsel-Implantat-Entfernung der potentiell infizierte, flüssige Kapselinhalt unweigerlich in das Operationsgebiet abfließen muss. Erfahrungsgemäß reichen intraoperativ desinfizierende Maßnahmen nicht aus, die aus ihrem „Kapselgefängnis“ austretenden Bakterien vollständig abzutöten. Wird in dieser Situation dann dennoch ein neues Implantat eingesetzt, ist die nächste Implantatkapselfibrose praktisch vorprogrammiert. Und unnötige, zusätzliche Kosten.


    Das heißt für Sie als Patientin: Haben Sie eine Brustvergrößerung mit submuskulärer Implantatlage erhalten und eine Implantatkapselfibrose entwickelt, dann ist die nach meiner beruflichen Erfahrung einzig richtige und effektivste Operationstechnik die sorgfältige Entfernung der Kapsel-Implantat-Einheit, so gründlich wie möglich. Die Kapsel wird notgedrungen innerhalb des Körpers eröffnet, ein Teil des Kapselinhalts fließt aus, das OP-gebiet wird desinfiziert und anschließend anatomiegerecht sorgfältig verschlossen. Ein neues Implantat wird aufgrund der Infektionsgefahr vorerst (noch) nicht implantiert. Das OP-Gebiet ist extrem „aufgewühlt“, will heilen und wehrt sich gegen die Reste der Infektion, was in der Regel keinerlei Problem darstellt. Ohne Fremdkörper (Implantat) kann der Körper sämtliche Keime zuverlässig auslöschen. Wenn das heilende Gewebe zur Ruhe gekommen ist, meist nach 9-12 Monaten, können neue Implantate relativ gefahrlos bezüglich einer Infektion wieder eingesetzt werden. Nachteil für die betroffenen Frauen: Die einjährige Phase ohne Implantate zu überstehen. Wichtiger Vorteil: Sehr gute Chancen, die Kapselfibrose und deren Ursache dauerhaft zu beheben.
    Noch eine Bitte in eigener Sache: Wenn Frauen uns zur Beratung bezüglich einer Implantatkapselfibrose aufsuchen, benötige ich als Arzt mehrere wichtige Informationen, die Sie vorab besorgen könnten. Nur so kann ich Ihnen bereits im ersten Beratungsgespräch relativ zuverlässige Angaben zur empfohlenen Operation machen. Die Unterlagen, die wir dringend benötigen, sind:

    1. Ausgefüllter Implantatausweis des Voroperateurs. (Ihr Operateur ist rechtlich verpflichtet, Ihnen einen vollständig ausgefüllten Implantatausweis zu  übergeben und zu erklären).

    2. OP-Bericht der vorausgegangenen Implantateinbringung. Der Voroperateur sollte hierin die Form seiner Operation und die Implantat-Positionierung beschreiben, und nach Möglichkeit eventuelle Besonderheiten der Operation. (Sie haben ein verbrieftes Recht auf Herausgabe aller Ärztlichen Befunde, müssen jedoch unter Umständen Kopier- und Portokosten bezahlen).

    3. Befunde von Voruntersuchungen bei anderen Ärzten, z. B. Mammographie oder MRT der Implantate, wenn möglich mit schriftlichem Befund. (Sie haben ein verbrieftes Recht auf Herausgabe aller Ärztlichen Befunde, müssen jedoch unter Umständen Kopier- und Portokosten bezahlen).

     

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Beratungstermin in unserer Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim zur Verfügung. Sie erreichen uns unter der E-Mail-Adresse info(at)dr-fenkl.de.

Montag bis Donnerstag von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr,

Beratungstermin Vereinbarung:

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