Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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KANN MAN LIPOME EIGENTLICH ABSAUGEN?

Lipome bestehen ja aus leicht (gutartig) entartetem Fettgewebe. Dann müsste man sie doch auch „unkompliziert und narbenarm“ entfernen können? Laienhaft betrachtet scheint dies plausibel. Gerade unter dem Aspekt einer Erhaltung der Attraktivität einer unversehrten Hautoberfläche wäre dies verständlicher Weise durchaus wünschenswert. Doch mit solcher Denkweise machen Chirurg und Patient(in) die Rechnung ohne zwei Mütter der Medizin: Mutter Anatomie und Mutter Pathologie. Es dürfte nicht schwierig sein, eine Absaug-Kanüle in ein Lipom zu stecken. Doch dabei muss ich als Chirurg schon mal „blind“ die Integrität der Lipomkapsel verletzen, um überhaupt an den Inhalt zu gelangen. Hier entsteht ein Gewebekanal, in den zwangsläufig beim oft wiederholten „Hin und Her“ der Kanüle krankhafte Lipomzellen verschleppt werden und sich dort neu ansiedeln können, wie bei der Autologen Fettgewebs-Transplantation (AFT) regelmäßig mit gesunden Fettzellen genutzt. Ferner will man ja bei diesem Verfahren möglichst gründlich vorgehen und viele Fettzellen entfernen. Dabei muss es unweigerlich zu einer Perforation der Lipomkapsel durch die Kanülenspitze an zahlreichen Stellen kommen, was die krankhaften Fettzellen auch noch in der unmittelbaren Umgebung weiter verteilt. Nicht zuletzt kann man ja die Lipomkapsel (mit den anhängenden Lipomzellen) nicht restlos absaugen. Eine zuverlässige, komplette Entfernung des Lipoms über die Liposuktion (Fettabsaugung) ist also nicht möglich. Es kommt unweigerlich zum Rezidiv, und damit auch zur Folge-Operation.


Hierzu eine Patienten-Geschichte:

Eine solche Patientin habe ich vor nicht allzu langer Zeit nachoperiert. Sie hatte eine „Lipom-Absaugung“ am Oberarm durch einen für seine Fettabsaugungen international bekannten Arzt durchführen lassen, weil sie „Angst vor hässlichen Narben“ gehabt habe. Es resultierte – nach Jahren - ein mehr als mannsfaustgroßes Lipom des Oberarms, das sich bei unserer chirurgischen Entfernung selbstverständlich als komplizierter als erwartet erwies, weil die gesamte Gewebe-Umgebung des Lipoms ordentlich vernarbt war. Die postoperative Hautnarbe wurde unter entsprechender Pflege am Ende derart unauffällig, dass sie weniger augenscheinlich war als die ehemaligen Absaugungs-Narben. Dieser Fall zeigt, dass eine sorgsame chirurgische Operation und Nachbehandlung nicht zu unnötigen Ängsten vor Narben führen muss.
Anders betrachtet: Sehr, sehr selten (meines Wissens 1:10.000 bis 1:20.000) können Lipome zu sogenannten Liposarkomen (gefährliche Krebserkrankung) entarten. Wenn solch ein „Lipom“ ohne Kenntnis des feingeweblichen (histologischen) Befundes „abgesaugt“ würde, hat der Träger fast keine Chance mehr, denn die Tumorzellen wären durch solch einen robusten Eingriff wahrscheinlich bereits in die Blut- und Lymphbahn verbreitet und hätten auf diesen Wegen metastasiert. Eine umsichtige, schonende und vollständige operative Entfernung mit allem „Drum und Dran“ eröffnet bei nicht allzu großen Sarkomen noch eine realistische Chance für die Betroffenen.

Übersicht der operativen Therapien von Lipomen nach Körperregionen

Hier finden Sie die Übersicht nach Körperregionen zu allen auf dieser Website beschriebenen Problemen und Behandlungsformen zum Thema „Lipome“.

Beratungstermin in unserer Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim zur Verfügung. Sie erreichen uns unter der E-Mail-Adresse info(at)dr-fenkl.de.

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