Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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Was alldem vorausging

In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die Autologe Fettgewebs-Transplantation (AFT) bereits ein Thema. Dabei wollte man körpereigenes Fettgewebe aus störenden Fettpölsterchen, z. B. vom Bauch oder den Beinen, entnehmen und in die Brust transplantieren. Das klang zunächst gut, doch so wie die US-Amerikaner in der Weltraumforschung führend waren, so waren sie es damals auch in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie.

Also setzten sich die klügsten Köpfe der ASPS (American Society of Plastic Surgeons), der weltweit führenden Gesellschaft für Plastische Chirurgie zusammen und prüften, ob sie diese neue Technik befürworten könnten, zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten.

Was schließlich dabei herauskam, war enttäuschend, doch die Begründung der Ärzte durchaus plausibel und verantwortungsvoll: Wenn man Gewebe frei transplantiert, dann besteht – zumindest für einen Teil dieses Gewebes – eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es den Anschluss an die Durchblutung im Transplantat-Empfängerbett nicht findet und daher zugrunde geht. Man wusste auch von absterbendem Gewebe, dass es oft zur Verkalkung neigt, und dies war der ausschlaggebende Punkt. Denn Brustkrebs kann in der Mammographie (Röntgen-Darstellung der Brustdrüse) oft erkannt werden, weil er sogenannte Mikroverkalkungen produziert. Diesbezüglich hatten die Obersten der Plastischen Chirurgen Bedenken, dass man die Verkalkungen abgestorbener, transplantierter Fettzellen für Brustkrebs halten könnte, oder aber umgekehrt, dass man nach einer AFT aufgetretene Mikroverkalkungen nicht ernst nehmen und dadurch einen Brustkrebs übersehen könnte. Mehr Wissen gab es zu diesem Thema nicht, und daher wurde es in den USA, und davon ausgehend weltweit, „banned“, also verworfen und verboten. Dennoch blieb die Eigenfett-Transplantation in andere Körperregionen, z.B. in das Gesicht, von dieser „Verbannung“ unberührt, blieb also erlaubt.

Dies führte zu einem 30 Jahre langen Stillstand in der Brustvergrößerung mit Eigenfett, stattdessen wurden umso mehr Brustimplantate weltweit eingesetzt, man ging mit ihnen Mitte der 90er Jahre durch eine weltweite Ablehnungs- und Verteufelungs-Krise, viele misslungene Silikon-Ersatz-Versuche (Hydrogel-Implantate, Sojaöl-Implantate etc.), um hinterher mit noch höheren Implantationszahlen für Silikon-Brustimplantate herauszukommen.
Etwa im ersten Jahrzehnt des neuen Millennium wagte dennoch der bekannteste Pionier auf dem Gebiet der Eigenfett-Transplantation weltweit, Dr. Sidney R. Coleman, ein Texaner, der als Plastischer Chirurg in New York direkt neben den allseits bekannten Twin Towers residierte, dennoch die Eigenfett-Transplantation in die Brust, trotz Verbots. Es klappte. Er entwickelte in eigenen Forschungen eine ausgeklügelte Entnahme-, Aufbereitungs- und Transplantationstechnik mit eigens entwickeltem Instrumentarium und verbreitete diese anschließend weltweit unter führenden Plastischen Chirurgen.
Dies führte – vor allem in Frankreich und Italien – zu weiteren, intensiven Forschungs-Anstrengungen, und dabei kamen sehr viele nützliche Aspekte heraus, die es zu erwähnen lohnt:

1. Es stimmt, untergegangenes, transplantiertes Eigenfett, vor allem bei Anwendungen einer nicht optimalen OP-Technik, kann Verkalkungen innerhalb der Brustgewebes produzieren. Doch diese Verkalkungen sind sehr viel runder und größer als die durch Brustkrebs verursachten, meist eckigen und scharfkantigen, und damit von jedem Radiologen sehr leicht von krebsbedingten Mikroverkalkungen zu unterscheiden (Untersuchungen Dr. RIGOTTI, Italien).
2. Ferner fanden italienische Forscher heraus, dass im schonend entnommenen Fettgewebe eine enorme Zahl an Stammzellen schlummern. Man zählte sie und kam auf eine Zahl von 400.000 im Fettgewebe schlummernden Stammzellen je ccm (ml). Das war für die Wissenschaft eine sehr große Überraschung, denn damit lagen im Fettgewebe weit mehr Stammzellen vor als im Knochenmark, das bis dahin als das Hauptspende-Organ für Stammzellen galt, z.B. in der Leukämie-Therapie.

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Doch was sind Stammzellen? Stammzellen sind sogenannte „pluripotente Zellen“ („Alleskönner“), die eigentlich eine „stille Reserve“ des Körpers darstellen und im Gewebe „schlafen“, bis sie gebraucht werden, vor allem für die Reparatur beschädigten Gewebes. Denn sie können sich in alle denkbaren Gewebeformen verwandeln, wie z.B. Blutgefäßzellen, Hautzellen, Faserzellen, Knochenzellen etc. Dies ist auch der Grund, warum sehr häufig nach Eigenfett-Transplantationen eine deutliche Verbesserung der Hautqualität festgestellt wird. Und Stammzellen können sogar – nachweislich – in gewissem Umfang bestehendes Narbengewebe auflösen und beschädigtes Gewebe revitalisieren, also wieder aufleben lassen.

Von nun an ließ sich die weltweite Forschung und Anwendung auf dem Gebiet der AFT nicht mehr bremsen und es wurden zu Zehntausenden weltweit Eigenfett-Transplantationen durchgeführt. Traurige Berühmtheit erhielt die Massen-Transplantation von Fettgewebe in den Gesäßbereich (sog. Buttlift), wobei aufgrund falscher Operationstechnik große Mengen an transplantiertem Eigenfett in die Blutbahn regelrecht eingespritzt wurden, was die wichtigsten Blutwege von Herz und Lunge verstopfte. Eine Komplikation, die nach Eigenfett-Transplantation in die Brust in keinster Weise vorkommen kann, erst recht nicht, wenn der Operateur weiß, was er tut, also approbierter und sorgfältig operierender Facharzt für Plastische Chirurgie ist.

Leider gab es auch kritische Stimmen bezüglich der Stammzellen, denn es wurden sogar Stammzell-Anreicherungen durchgeführt, um die Transplantationseffekte zu steigern, man produzierte jedoch sehr unnatürliche biologische Zustände. Hieraus nährten sich Befürchtungen der Fachleute, solche massiven Stammzell-Anreicherungen könnten bereits erfolgreich bekämpfte Krebserkrankungen des Gewebes, z.B. Brustkrebs oder Sarkome, wieder „aufwecken“ und die Krebsentstehung neu auslösen. Diese Befürchtung wurde allgemein sehr ernst genommen, und anfangs krebsbedingt vorbestrahlte Brüste von der AFT sicherheitshalber ausgeschlossen. Doch inzwischen ist bereits durch zahlreiche Stellen belegt, dass es hier keine feststellbaren Risiken gibt, wenn die Stammzellen des Gewebes nicht gerade noch absichtlich angereichert werden. Im Gegenteil, die Rate, mit der Krebserkrankungen wieder auftraten, sank sogar nach AFT. Offensichtlich lösen Stammzellen auch positive Immunreaktionen aus, die jedoch noch nicht wissenschaftlich ausreichend belegt sind.

https://www.plasticsurgerypractice.com/client-objectives/dermatology/skin-conditions/fat-grafting-appears-promising-for-cancer-patients-with-radiation-induced-skin-injury/?campaign_type=newsletter&_hsmi=119168358&_hsenc=p2ANqtz--kg22A_m-8OlOOJB9StfEX2PvNVCUKdSL_zkOXVdiH8lukwTA86ZXI3HpkTdX1tC-TbnFQU4FjJaF25o3HunI_7tCi1g
(Stand: 04/2021)

Beratungstermin in unserer Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim

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