Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
Moselstraße 1
64347 Griesheim
Telefon: 0049 – 6155 / 87 88 84
Telefax: 0049 – 6155 / 87 88 86
E-Mail: info(at)dr-fenkl.de
Internet: www.dr-fenkl.de

Praxis Öffnungszeiten
Mo  08:00 – 18:00 Uhr
Di    08:00 – 18:00 Uhr (OP-Tag)
Mi    08:00 – 18:00 Uhr
Do   08:00 – 18:00 Uhr (OP-Tag)
FR   Spezial-Sprechstunde
(nach Vereinbarung)

Aktualisierte, wichtige Sicherheitsinformation und -Warnung betreffend Silikon-Brustimplantate (Stand 2024)

Brustimplantate aus Silikon galten lange Zeit als sehr sicher und weitgehend unbedenklich, wie Sie es auch auf dieser Website lesen können.
 
Leider gab es in den letzten Jahren zu Brustimplantaten durchaus weniger gute Nachrichten mit Risiken, die früher nicht vermutet, und erst recht nicht erkannt worden waren. Neuere wissenschaftliche und statistische Erkenntnisse relativieren den früher vielleicht etwas zu sorglosen Umgang mit Silikon-Implantaten. Worum es dabei wirklich und wissenschaftlich gesichert geht, können Sie in der aktualisierten, nachfolgenden Information genauer nachlesen:
 
Brustimplantate aus Silikon – unabhängig vom Hersteller und Implantate-Typ – sind nicht unbegrenzt haltbar. Ihre Haltbarkeits-Spanne hängt ab von der operativ-anatomischen Platzierung, ihren Herstellungs-Eigenschaften und von ihrer mechanischen Beanspruchung.
Je länger sich Silikon-Implantate im Körper befinden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen jedweder Art, die eine Operation zur Folge haben können.
Brustimplantate aus Silikon werden in Zusammenhang gebracht mit verschiedenen Krebserkrankungen, die nach heutigem Wissen (Stand 2024) von der Implantatkapsel ausgehen und das Immunsystem betreffen. Dieses sind das BIA-ALCL (engl.: Biological Implant Associated Anaplastic Large Cell Lymphoma, deutsch-medizinisch: von biologischen Implantaten ausgehendes, anaplastisches, großzelliges Lymphom) und, seltener, das BIA-SCC (engl.: Biological Implant Associated Squamous Cell Carcinoma, deutsch-medizinisch: von biologischen Implantaten ausgehendes Plattenepithel-Karzinom). Es wurde bereits von Todesfällen diesbezüglich berichtet, jedoch Heilungen bei rechtzeitigem Erkennen der Krebserkrankungen wurden ebenfalls nachgewiesen.
Weiterhin wurde wiederholt von einzelnen Patientinnen berichtet, die nach der Implantation von Silikon-Brustimplantaten über medizinisch nicht geklärte Gelenkbeschwerden klagten, Muskelbeschwerden, autoimmunologische wie auch kognitive (das Denken betreffende) Symptome. Es wurde auf CFS (Chronisches Fatigue Syndrom) wie auch ungeklärte Allgemeinsymptome hingewiesen. Diese Symptome können verschwinden, wenn die Silikon-Implantate ersatzlos chirurgisch entfernt werden. Wir fanden solche Auffälligkeiten bisher nicht bei den von uns verwendeten, jedoch bereits bei von anderer Stelle eingebrachten, eher „preisgünstigen“ Brustimplantaten. Auch hier kam es zu einem sofortigen Verschwinden sämtlicher Symptome nach sorgfältiger, restloser, operativer Kapsel- und Implantat-Entfernung.
 
Wir konnten in unserem Patientengut bisher keinerlei Auswirkungen von Silikon-Brustimplantaten auf eine Schwangerschaft oder Stillfähigkeit beobachten, trotz eines operativen Zugangsweges über die Brustwarze. Dennoch ist es ratsam, beabsichtigte Schwangerschaften vor der Implantat-Einbringung abzuschließen. Das Einsetzen von Silikon-Brustimplantaten während der Stillperiode ist nicht ratsam und sollte frühestens 6 Monate nach Abschluss der Stillzeit in Betracht gezogen werden. Ungeachtet dessen sind eingebrachte Silikon-Brustimplantate nach bisheriger Erfahrung kein Grund, auf eine Schwangerschaft zu verzichten. Zahlreiche unserer Patientinnen hatten mit bei uns eingebrachten Silikon-Brustimplantaten problemlose Schwangerschaften und Stillzeiten. Uns wurden bis dato keinerlei Probleme diesbezüglich bekannt.
 
Auf Silikon-Brustimplantate sollte unbedingt verzichtet werden, wenn es zum Operationszeitpunkt Infektionsquellen jeglicher Art im Körper gibt oder chronische Infektionskrankheiten im Körper vorliegen. Hierzu zählen z.B. Hals- und Rachenentzündungen, chronische Zahnfleisch-Entzündungen, Nebenhöhlen-Entzündungen (Sinusitis), chronische Darmentzündungen und Hautentzündungen (Abszess, Pyodermie, Hidradenitis suppurativa).
 
Patientinnen mit Autoimmunerkrankungen sollten auf das Einbringen von Silikon-Implantaten verzichten.
 
Das Einbringen von Silikon-Implantaten bei Patientinnen mit aktiver oder noch nicht ausreichend behandelter Brustkrebs-Erkrankung ist absolut kontraindiziert.
 
Ich rate dringend davon ab, Brustimplantate in vorbestrahltes Brustgewebe einzubringen bzw. die Brust bei eingebrachten Brustimplantaten zu bestrahlen. Nach eigenen Erfahrungen kommt es in diesen Fällen fast regelhaft zu mittelschweren bis schweren Implantatkapsel-Fibrosen. Ich möchte betonen, dass es hierzu in der medizinischen Fachwelt sicher unterschiedliche Ansichten gibt.
 
Als unerwünschte Folgen und Nebenwirkungen nach dem Einbringen von Brustimplantaten kann es – bereits beim Einbringen – zu einer Verletzung der Silikon-Implantathülle kommen, woraufhin das Implantatgel ungehindert in den Körper eindringen könnte. Deshalb sollte – zur Sicherheit – jede Patientin 1 Jahr nach Einbringen von Implantaten einer sorgfältigen Ultraschalluntersuchung zum Nachweis der Intaktheit ihrer Implantate unterzogen werden.
Das Einbringen von mit Silikon-Kohäsivgel gefüllten Brustimplantaten schützt, im Falle eines Silikonhüllen-Defektes, ausdrücklich nicht vor einem Übertritt des Silikongels in die umgebende Implantatkapsel, und von dort in den Körper. Silikon-Kohäsivgel unterliegt – wie jede chemische Reaktion im Herstellungsprozess – einer chemischen Umkehrbarkeit. Das heißt, dass die industriell erzeugte chemische Reaktion zwecks Bildung langkettiger Silikone („Kohäsivgel“) sich im Laufe der Zeit teilweise wieder umkehrt und das Silikongel sich teilweise zurück verflüssigt. Dies konnte ich im Rahmen eigener Operationen defekter Implantate wiederholt beobachten.
Die Hülle von Silikon-Implantaten kann reißen oder undicht werden. Dieses Risiko wird erfahrungsgemäß umso höher, je länger die Implantate im Körper verweilen. Dabei können die Hüllen von Silikon-Implantaten undicht werden, ohne gerissen zu sein. Sie werden „porös“, bzw. es entstehen mikroskopisch feine Undichtigkeiten, über die das verflüssigte Implantat-Silikon zunächst in den Implantatkapsel- Innenraum übertreten und von dort über Fresszellen des Immunsystems (sog. Makrophagen) in den gesamten Körper transportiert werden kann. Von dort lässt es sich nicht mehr entfernen.
Implantat-Hüllen aus Silikon können, nach entsprechend langer Zeit der Implantate im Körper, umso leichter reißen, je länger sie sich im Körper befinden. Nach besonders langer Liegedauer genügen öfter banale Druckereignisse auf die Brust, um ein Zerreißen der über Jahre angegriffenen Implantat-Silikonhülle zu bewirken. In der Regel kommt es dann zu einem besonders „weichen“ Implantatgefühl. Dies ist ein bedeutendes Alarmzeichen und sollte ernst genommen werden.

Wichtiger Hinweis:

Wenn Brustimplantate sich deutlich weicher anzufühlen beginnen, weicher als sie zuvor waren, dann kann dies ein wichtiges Alarmzeichen für einen Implantat-Hüllendefekt sein und sollte unbedingt ernst genommen werden. Es sollte entweder eine gründliche Ultraschalluntersuchung der Implantate durch einen qualifizierten Arzt vorgenommen oder ein MRT (Kernspin-Tomogramm) zum Ausschluss einer Implantathüllen-Beschädigung eingeleitet werden.
 
Eine Verhärtung eines oder beider Brustimplantate (sog. Implantat-Kapselfibrose) ist in der Regel die Folge einer direkten (bei der Operation eingebrachten) oder einer indirekten (später über den Blutweg auf die Implantat-Oberfläche gelangten) Infektion. Eine Infektion auf dem Blutweg kann von einem beliebigen bakteriellen Infekt des Körpers ausgehen, meist kombiniert mit einer kurzen, bemerkten oder unbemerkten Fieber-Episode. Daher sollten vor allem akute bakterielle Infektionen (Halsinfektion, Zahninfektion, Nebenhöhlen-Infektion, Eiterherd am Körper, Darminfektion, Hautinfektion etc.) unbedingt und SOFORT mit einem Breitspektrum-Antibiotikum (z.B. Cephalosporin) frühestmöglich und auch notfallmäßig behandelt werden. Ausnahme sind Kapselfibrosen, die durch medizinische Bestrahlungen hervorgerufen wurden.
Die Behandlung einer Implantat-Kapselfibrose, die aufgrund einer Infektion entstanden ist, besteht in der vollständigen operativen Entfernung der Implantatkapsel mitsamt dem Implantat. Sollte die Implantatkapsel nicht unbeschädigt entfernt werden können (der häufigste Fall), dann tritt der potentiell infektiöse, intrakapsuläre Inhalt in das Operationsgebiet und würde zu einer wiederholten Infektion eines neu eingebrachten Implantats führen. Daher ist in solchen Fällen der - beschwerliche und unangenehme – Umweg über eine ersatzlose Implantat-Entfernung empfohlen, bis der Körper die Infektion ausgemerzt hat. Danach ist in der Regel eine gefahrlose Wieder-Vergrößerung mit neuem Implantat möglich. Der früheste Zeitpunkt für eine erneute Brustvergrößerung ist 6 Monate nach vollständiger Kapsel-Implantat-Entfernung, besser nach 1 Jahr.
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass hierüber unter den Fachärzten unterschiedliche Ansichten herrschen. Die hier geäußerte Behandlungsstrategie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen einerseits, und auf meiner jahrzehntelangen Erfahrung mit diesem Problem andererseits. Es ist mir bewusst, dass es Fachärzte gibt, die eine Implantat-Kapselfibrose als „schicksalhaft“ bezeichnen. Diese fatalistische Meinung teile ich ausdrücklich nicht.
 
Zu Silikon-Brustimplantaten stehen inzwischen gut erprobte und sichere Alternativen für eine Brustvergrößerung bzw. für einen Brustaufbaus zur Verfügung, die AFT (Autologe Fettgewebs-Transplantation oder „Eigenfett-Transplantation“) als dauerhafte Vergrößerungsmethode der Brust mit einer Komplikationsrate – bezogen auf das eigene Patientengut – von bisher „Null“. Nähere, ausführliche Informationen zu dieser Operationsmethode und ihren Ergebnissen finden Sie auf dieser Website unter:
 
Brustvergroesserung durch Eigenfett
 
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Auch eine qualifizierte fachärztliche Ultraschall-Untersuchung Ihrer Implantate einschließlich Beurteilung von deren Intaktheit bzw. ihrer Alterungs-Erscheinungen können Sie gerne von mir auf Anfrage erhalten. Ich habe mich hierauf seit vielen Jahren spezialisiert und die eigenen Beurteilungs-Ergebnisse wissenschaftlich überprüft / validiert.

Zurück zu Brustimplantate

Beratungstermin in unserer Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim zur Verfügung. Sie erreichen uns unter der E-Mail-Adresse info(at)dr-fenkl.de.

Montag bis Donnerstag von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr,

Beratungstermin Vereinbarung:

Tel. 06155 - 87 88 84