OBERARM-LIPOME MIT POSTOPERATIVER KELOIDBILDUNG – OP-FOTOS

Foto 1: Das alleinige Umschneiden der stark konstringierenden Keloidnarbe führte zu einem sprunghaften, weiten Auseinanderklaffen der Operationswunde. Ein Zeichen dafür, dass der Körper die große Hautspannung registriert und mit der überschüssigen Narbenbildung reagiert hat, um der Hautspannung entgegenzuwirken. Möglicher Weise hatte der Voroperateur zusätzlich auch Haut zusammen mit dem Lipom entfernt. Unnötig.
Die ausgeschnittene Keloidnarbe erstreckte sich histologisch (feingeweblich) mit langen Ausläufern bis tief in das Unterhaut-Fettgewebe hinein und wurde -histologisch kontrolliert – vollständig entfernt.
Foto 2: Intraoperativer Überraschungsbefund: Sämtliche Muskeln und die gesamte Muskelloge waren bis in die Tiefe zu den Nerven regelrecht „ausgeweidet“, ohne medizinisch nachvollziehbaren Grund. Der dunkle Knoten, von mir intraoperativ als Lymphknoten interpretiert und entfernt, stellte sich histologisch als abgekapselte Nekrose (abgestorbenes Gewebe) heraus.
Foto 3: Unterhalb der Muskulatur stellten sich die großen Nervenstränge des Armes dar, begleitet von Blutgefäßen, aus der Tiefe kommend. Sie wurden sämtlich geschont. Die operative Übersicht war gut.

Foto 4: Als Ersatz für das zuvor chirurgisch entfernte, gesunde Fettgewebe hatte der Körper offenbar eine riesige, die gesamte ehemalige Wundfläche umfassende Bursa (Schleimbeutel) gebildet, die von mir filigran entfernt wurde, um eine Neu-Verklebung der Schichten zu ermöglichen und das „unangenehme Oberarm-Gefühl“ der Gewebe-Instabilität der Patientin zu beheben. Dieses feine, durchsichtige Gewebe stellte sich histologisch ebenfalls als Narbengewebe heraus.
Foto 5: Das Ende der Operation mit einer möglichst ästhetischen Hautnaht. Im Rahmen eines mehrschichtigen, spannungsaufnehmenden Wundverschlusses habe ich mit aufwändigen Nahttechniken versucht, möglichst viel Spannungs-Belastung von der obersten Hautschicht wegzunehmen, damit die neue Narbe „in Ruhe“ besser abheilen kann. Dies hat sich bewährt.