WIE VIELE LIPOME KANN MAN IN EINER SITZUNG AUF EINMAL ENTFERNEN?

Die Entfernung von Lipomen (fast) aller Größen erfolgt in der Regel ambulant in örtlicher Betäubung, bei Bedarf in zusätzlichem Dämmerschlaf.

Hierbei spielen zwei sehr wichtige Faktoren die entscheidende Rolle:

1. Der Gesundheitszustand der zu operierenden Person.

Patienten mit wesentlichen Vorerkrankungen (z.B. Verengung der Herzkranzgefäße, Stent-Implantationen, langjähriger Nikotingebrauch, Diabetes etc.) sollten besser mit weniger langen OP-Zeiten – und damit auch zahlenmäßig weniger entfernten Lipomen – vorlieb nehmen als ihren Gesundheitszustand zu riskieren. Auch wenn diese Operation erfahrungsgemäß wenig belastend ist, sollte man immer auf „Nummer sicher“ gehen. Auf Wunsch kann bei größeren Operationen ein kompetenter Narkosearzt hinzukommen, jedoch wäre dieser dann auch gesondert nach seiner benötigten Zeitbeanspruchung zu vergüten.

2. Die Operation nach Körperregionen.

Es hat sich sehr bewährt, nicht zu viel auf einmal zu operieren, selbst bei sportlich-gesunden Patienten. Regelmäßig kann ich erleben, dass Patienten aller Couleur sich in der Toleranz des OP-Ausmaßes sehr überschätzen.
Die erfolgreichste Strategie in meinen Händen ist die Operation jeweils einer Extremität oder der Rumpf-Vorderseite, oder der Rumpf-Rückseite. Bei großen oder zahlreichen Lipomen kann es auch erforderlich sein, selbst diese Regionen nochmals zu unterteilen. Wichtig ist, dass die Operierten im postoperativen Verlauf zurecht kommen. So macht es großen Sinn, dass z.B. ein Rechtshänder zuerst den linken Arm oder das linke Bein operieren lässt und unsere komplexe Nachbehandlungs-Strategie zur Optimierung des Narbenergebnisses auf diese Weise optimal umsetzen kann. Gleiches gilt umgekehrt für Linkshänder. Bei der Folgeoperation fällt die Nachbehandlung schon wesentlich leichter, weil man sie schon kennt.
Außerdem ist man ja durch die OP z.B. einer Extremität und die notwendige Ruhigstellung erst einmal in seinem Aktivitätsradius eingeschränkt. Diese Einschränkung ist naturgemäß geringer, wenn nur eine Extremität (z.B. ein Arm) zu einem Zeitpunkt operiert wird, als wenn z.B. ein Arm und ein Bein gleichzeitig einer Operation unterzogen werden. Der Zeitgewinn durch Doppel-Regionen ist meist geringer als erwartet, die Umstände jedoch deutlich schwerer und das Narben-Ausheilungsergebnis erfahrungsgemäß schlechter.
Hier empfehle ich Ihnen – trotz großer Ambitionen und Sportlichkeit – lieber auf meinen Rat zu hören. Dies gilt selbstverständlich auch für ärztliche Kolleginnen und Kollegen.