Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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Eine 36-jährige Patientin mit schwerer Brust-Fehlbildung im Sinne einer Tubulären Brust

Im Jahr 2017 konsultierte mich eine ausgesprochen nette und intelligente junge Frau wegen ihrer Brust. Sie hatte vor mir bereits mehrere Plastische Chirurgen befragt, war jedoch von deren Behandlungsvorschlägen nicht ganz überzeugt, und jeder Arzt hatte ihr ein anderes operatives Vorgehen empfohlen. Das hatte sie sehr verunsichert, deutet jedoch auch an, wie schwierig die operative Behandlung einer Tubulären Brust-Fehlbildung sich gestalten kann.

Meine körperliche Untersuchung bestätigte eine besonders schwerwiegende Brust-Fehlbildung im Sinne einer Tubulären Brust, mit dem Schweregrad III-IV auf der Einteilungs-Skala nach v. HEIMBURG. Die Unterbrustfalte stand extrem hoch (viel weiter oben als bei einer natürlichen, „normal aussehenden“ Brust) und das verbliebene Brustgewebe schwappte über diese stark eingezogene Unterbrustfalte, beispielhaft ausgedrückt, ähnlich einem großen Bierbauch, der über einem eng geschnallten Gürtel überhängt. Das Haupt-Problem war hier nicht die Brust selbst, das größte Problem war die stark eingezogene und besonders hoch stehende Unterbrustfalte. Der Bügel-BH, den die Patientin trug, zeigte durch seine Abdrücke auf der Haut deutlich, was fehlte, denn seine Bügel-Hautabdrücke befanden sich exakt 3,5 cm unterhalb der eigenen Unterbrustfalte, denn die Patientin trug den BH über ihrer fehlgebildeten Brust so, wie ihn jede Frau ohne diese Brust-Fehlbildung tragen würde (siehe Fotos). Alles Brustgewebe dazwischen fehlte, war degeneriert („verkümmert“). Entsprechend betrug die Haut-Distanz zwischen dem unteren Brustwarzenrand und der Unterbrustfalte auf beiden Seiten lediglich 3 cm, normal wären ca. 6 cm oder mehr. Die Brustwarzenhöfe waren stark erweitert, was ebenfalls typisch für eine Tubuläre Brust ist.

Fotos: Dr. med. Roman Fenkl, mit schriftlicher Zustimmung der Patientin

Tubular Breast vor der OP
Tubular Breast vor der OP_02

Das Brustproblem unserer 36-jährigen Patientin vor allen operativen Maßnahmen. Die Unterbrustfalte sitzt - typischer Weise für eine tubuläre Brust - viel zu weit oben, was besonders bei erhobenen Armen deutlich erkennbar ist. Die Brust selbst fällt über die einschnürende Unterbrustfalte hängend nach unten. Charakteristisch für diese Fehlbildung sind ebenfalls die stark erweiterten Brustwarzen-Höfe (Mamillenhöfe).

Unterbrustfalte

Eine Nahaufnahme der Brust zeigt deutlich die Abdrücke der BH-Bügel auf der Haut, die sehr weit unterhalb der originären, fehlgebildeten Unterbrustfalte liegen (Pfeile). Eigentlich sollte die „ideale“ Unterbrustfalte genau dort liegen, wo sich die Bügel-Abdrücke des BH befinden. Sie markieren das Behandlungsziel.

präoperative OP-Planzeichnung

Die präoperative OP-Planzeichnung demonstriert, wie weit die Unterbrustfalte nach unten (kaudal) verlagert werden sollte, um eine natürliche Brustform schaffen zu können.

Die Voraussetzungen vor der AFT
Da die Patientin Nichtraucherin war und ausreichend Fettgewebs-Reserven an Rumpf und Oberschenkeln aufwies, riet ich zur Autologen Fettgewebs-Transplantation in mehreren Sitzungen, um den fehlenden, unteren (kaudalen) Teil beider Brüste so aufzubauen, dass am Ende eine normale weibliche Brust resultieren sollte. Hierfür musste die stark einschnürende Unterbrustfalte um 3,5 cm nach unten verlagert werden.

Das BRAVA-System
Die Verwendung des BRAVA-Systems ermöglichte eine optimale Vorbereitung auf jeden einzelnen Eingriff, und damit auch eine maximale Einheilungsrate der transplantierten Fettzellen. Die Anwendung des BRAVA-Systems erfordert von den Patientinnen eine gewisse Selbstdisziplin bis zur Operation, die Ergebnisse sprechen jedoch deutlich für sich.

Brava-System
Brava-System im Einsatz

Die Anwendung des BRAVA-Systems stellt eine sehr wichtige Maßnahme dar, mit der die Brusthaut vorgedehnt, besser aufnahmefähig gemacht und die Durchblutung des Brustgewebes optimiert wird. Hierdurch wachsen transplantierte Fettzellen vermehrt ein, es können größere Fettgewebsmengen transplantiert werden und das Operationsziel wird mit weniger operativen Eingriffen erreicht, was am Ende eine deutliche finanzielle Ersparnis bedeuten kann.

Autologe Fettgewebs-Transplantation

8 Monate nach der zweiten AFT-Sitzung fällt eine unangenehme Zwischenstufe der Brustkorrektur auf. Das transplantierte Fettgewebe wurde genau dorthin platziert, wo Brustgewebe fehlt. Die stark einschnürende Unterbrustfalte hat jedoch bisher keineswegs aufgegeben. Sie lässt die originäre Brust über das neue Gewebe hängen, wie zuvor.

Das Zwischenergebnis
Die erforderliche Zwischenstufe nach AFT-Operationen dieser schweren Fehlbildung erfordert eine gewisse Toleranz seitens der betroffenen Frauen, denn das Zwischenergebnis ist alles andere als ästhetisch. Jedoch ist die Zeit bis zur Straffung absehbar und kann daher durchgehalten werden.

Nach Autologe Fettgewebs-Transplantation
Nach Autologe Fettgewebs-Transplantation 02

Erst 3 Monate nach der 3. AFT-Operation beginnt sich die notwendige Unterschwere der Brust auszubilden, doch die alte Unterbrustfalte schnürt noch immer ein. Die Projektion der Brust nach vorne hat sich allerdings deutlich verbessert. Nach diesem Eingriff haben wir die Brust gestrafft, und damit die störrische, alte Unterbrustfalte „überlistet“.

Nach der 3. AFT-Operation
Nach der 3. AFT-Operation 02

8 Monate nach der Bruststraffung, die der 3. AFT-Operation folgte. Die Straffung erfolgte periareolär, d.h. der Brustwarzenhof wurde verkleinert und die lockere Haut der ursprünglichen Brust gestrafft, mit Narben, die ausschließlich um den Brustwarzenhof herum führen, also im kontrastierenden Übergang vom dunkleren Brustwarzenhof zur helleren Brusthaut „optisch verschwinden“.

Die Straffung der Brust
Die abschließende Straffung der Brust, bei der die viel zu großen Brustwarzenhöfe deutlich verkleinert wurden, erfolgte in einer besonderen Technik: es wurde ausschließlich eine Narbe um den Brustwarzenhof herum geführt. Innerlich wurde der krankhafte Drüsenkörper der Brust ausgebreitet (sog. „Unfurling“), so dass am Ende eine ideale Brustform resultieren konnte. Da es für das Auge des Betrachters einen Kontrastsprung zwischen dem dunkleren Brustwarzenhof und der helleren Brusthaut gibt, verschwindet die spätere Straffungsnarbe in einem „optischen Versteck“. Eine möglichst optimale ärztliche Nachbetreuung sichert eine möglichst feine Abheilung der OP-Narbe.

Nach der 3. AFT-Sitzung

Die Brust besitzt nach der periareolären Straffung eine ideale Form.

Nach der 3. AFT-Sitzung 02

Das Ergebnis nach drei AFT-Sitzungen
Das Ergebnis nach drei AFT-Sitzungen und anschließender Bruststraffung war eigentlich ideal, mit einer guten Brustform. Die Patientin wollte jedoch ihre kräftigen Oberschenkel, die das Haupt-Reservoir der Fettgewebs-Transplantate darstellten, gerne zu einer schlanken Form abgesaugt haben. Nach langer Überlegung entschied sie sich, dieses letzte Depot für Fettzellen noch einmal zu nutzen, um ihre Brust ein wenig mehr zu vergrößern.
Dies gelang, ohne eine übertriebene Brustgröße als Endergebnis zu erhalten. Vielmehr passte alles ästhetisch sehr gut zum Körper / Rumpf der Patientin, ohne übertrieben groß auszusehen, und diese Proportion wird von da ab lebenslänglich so bleiben.

Nach der 4. AFT-Operation
Nach der 4. AFT-Operation 02

Abschließend entschied sich die Patientin nach der Straffung für eine weitere, letzte Eigenfett-Transplantation (4. AFT) zur weiteren Vergrößerung ihrer Brust und ließ sich in diesem operativen Zusammenhang ihre Oberschenkel auf die optimale Schlankheit absaugen. Nach der schonenden, letzten Fettgewebs-Entnahme erfolgte die abschließende Fettgewebs-Absaugung mit der Maschine, denn dieses abgesaugte Fettgewebe wurde nicht mehr für eine Transplantation verwendet. Die hier gezeigten Foto-Dokumentationen entstanden 6 Wochen nach der 4. AFT-Operation.

Geringe Narbenbildung
Bemerkenswert ist, dass immer wieder dieselben, nur wenige Millimeter langen Narben für jede AFT-OP verwendet werden können. Anfangs sind sie immer rot, wie abgebildet, um später allmählich abzublassen und schließlich kaum noch oder gar nicht mehr sichtbar zu sein.

Nach AFT Narbenbildung

Die Narben in der Unterbrustfalte wurden bei jeder Operation erneut verwendet. 6 Wochen postoperativ sind die Narben noch rot. So kann man sehen, wie klein diese 3 winzigen Narben tatsächlich sind. Daher stören sie niemals.

Fazit
Insgesamt hat diese Patientin zwar insgesamt 5 Eingriffe hinter sich gebracht, jedoch hat sie – trotz ihrer äußerst schwerwiegenden Brust-Fehlbildung – ein sehr unauffälliges und ästhetisch ideales Operationsergebnis erhalten. Nichts wird ihre Brust wieder negativ verändern. Auch wird es keine Folgeoperationen geben müssen, wie sie bei Brustimplantaten für die immer wiederkehrenden Implantatwechsel oder im Falle von Implantat-Komplikationen, wie z.B. Kapselfibrosen, nötig wären. Diese Brust gehört ihr, und zwar für immer. Die Antwort liegt auf der Hand:

„Die beste Lösung für ein biologisches Problem ist eine biologische Lösung“.

Ich sah eine überglückliche und mit sich selbst im Gleichgewicht befindliche, ausgesprochen sympathische Patientin. Auch diese Behandlung war für mich als Plastischen Chirurgen eine ordentliche Herausforderung. Bis heute bin ich nicht sicher, wer glücklicher war über das Endergebnis, die Patientin oder ich selbst …

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Patientin vor der OP
Patientin nach der OP

Der Ausgangszustand vor allen operativen Maßnahmen und rechts das abschließende Operationsergebnis

Beratungstermin in unserer Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Darmstadt-Griesheim

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