Dr. med. Roman Fenkl
Plastische & Ästhetische Chirurgie
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Was ist die Ursache dieses Beschwerdebildes?

Die Ursache ist bereits medizinisch mehr als bekannt, dennoch werden die therapeutischen Möglichkeiten fast immer nicht genutzt, für mich kaum verständlich:

Mit zunehmender Alterung kommt es dazu, dass das eher „locker“, wie eine Art Hängematte, am inneren und äußeren Augenwinkel befestigte Unterlid erschlafft und durchzuhängen beginnt, eben wie eine Hängematte. Dies umso mehr, je öfter die betroffene Person sich im Laufe ihres Lebens intensiver Sonnenbestrahlung und Nikotingenuss ausgesetzt hat, weil beide das elastische Fasernetz der Haut, und damit auch ihre Gesamt-Elastizität, sehr aggressiv beeinträchtigen.

Doch auch Nichtraucher und zurückhaltende Sonnengänger sind oft betroffen, wenn sie zu den hellen Hauttypen gehören, meist die Hauttypen FITZPATRICK 1 und 2, d.h. der rothaarige, „strohblonde“ und der normal mittelblonde, kaukasische Hauttyp.
Gefördert wird dieses Beschwerdebild durch das mit zunehmendem Alter herabsinkende Mittelgesicht, wie unter der Lidplastik „Stufe 4“ ausführlich beschrieben wurde.

Erschlafft also der Unterlidrand und wird er auch noch durch das absinkende Mittelgesicht nach unten gezogen, dann kann er auch nicht mehr korrekt mit dem Augapfel abschließen, d.h. er kann sich an den Augapfel nicht mehr elastisch und sicher anlegen.
Erkennbar ist dies beim Geradeausblick in den Spiegel. Wenn der Unterlidrand unterhalb des unteren Irisrandes des Augapfels steht, besteht bereits der Verdacht auf eine Unterlid-Insuffizienz. Denn ein korrekt und „gesund“ stehendes Unterlid überdeckt die untere Iris-Rosette zumindest leicht, sogar bis zu etwa einem Viertel.

53-jährige Patientin mit Unterlid-Insuffizienz im „Snap-Test“.

Das Herunterziehen des Unterlids ist für die Patientin unangenehm, sie beginnt sofort kompensatorisch zu blinzeln. Erst nach Aufforderung hält sie den Blinzelreflex aktiv zurück, wobei man beobachten kann, wie extrem langsam sich der Unterlidrand nach manuellem Abheben zurück stellt und am Schluss mit deutlichem Abstand vom Augapfel stehen bleibt. Dies ist ein eindeutig krankhafter Zustand, der der operativen Behandlung bedarf. Man kann hier gut erkennen, dass der Unterlidrand noch nicht entzündlich zerstört ist, er hat noch relativ scharfe Konturen.

Dieselbe 53-jährige Patientin im „Distraction-Test“.

Bei manueller Quer-Verschiebung des linken Unterlids entsteht entsteht außen (lateral) sofort eine Art „Eselsohr“, das die entzündlich gerötete Bindehaut des Auges (Konjunktiva) freigibt und den starken Elastizitätsverlust des Unterlids deutlich zeigt. Auch in diesem Test ist die elastische Rückstellung des Unterlids in seine korrekte Position deutlich verlangsamt.

79-jähriger männlicher Patient mit sehr ausgeprägter Unterlid-Insuffizienz im „Snap-Test“.

Man erkennt den deutlich verdickten und teils chronisch-entzündlich zerstörten Unterlidrand, der sich extrem langsam zurückstellt und sich am Schluss nicht mehr an den Augapfel anlegt.

Den letzten – und sicheren – Ausschlag gibt der im Untersuchungs-Kapitel beschriebene Snap-Test, der als Funktionstest auch die korrekte Funktion der Unterlider schnell und relativ einfach überprüfen kann. In den meisten Beschwerde-Fällen retrahiert sich das mit einem Finger nach unten gezogene Unterlid verzögert, übertrieben langsam oder überhaupt nicht. Dann sind die Beschwerden nicht verwunderlich. Auch der Unterlid-Haltetest kann zuverlässige Zusatz-Informationen liefern: Bei erkrankten Unterlidern müssen die Betroffenen sehr häufig blinzeln, um ihre Netzhaut hinreichend feucht zu halten, weil die Tränenflüssigkeit aufgrund der weiteren Lidöffnung des insuffizienten („geschwächten“) sowie durchhängenden Unterlids und durch den vom Augapfel abstehenden Unterlidrand schneller verdunstet. Wenn aber die Unterlider manuell vom Untersucher derart nach außen oben angespannt werden, dass sich der nun angespannte Unterlidrand optimal dem Augapfel anlegt, hört das Blinzeln schlagartig auf und der zuvor „nervöse Blick“ wird entspannt. Lässt der Untersucher danach los, tritt ebenso schlagartig wieder der hochfrequente Blinzelreflex auf. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist unser Bundesaußenminister Heiko Maas (ihm kann wahrscheinlich noch geholfen werden) und für ein „Endstadium“ der frühere Bundesinnenminister und bekannte Jurist Gerhart Baum, der ganz sicher sehr unter seiner Augenlid-Erkrankung leiden muss. 
http://wordpress.gerhart-baum.de/wp-content/uploads/2013/10/Julius-HP-13-halb.jpg

Schwer verständlich, warum ihm niemand hilft. Ich verletze durch die Aufzählung der genannten, prominenten Beispiele keineswegs meine ärztliche Schweigepflicht, denn beide sind nicht meine Patienten, und beide kenne ich - wie alle anderen Menschen - nur aus dem Fernsehen und aus persönlichen Interviews mit gelegentlichen Naheinstellungen.

Damit ist auch schon das wesentliche Ursachen-Prinzip beschrieben: Die Hornhaut des Auges - das sehen wir nicht - ist wie ein dichter Wald durchzogen von feinsten Nervenfasern, die sie extrem empfindlich machen, denn sie ist der „Abschluss“ eines nach außen vorgeschobenen Teils unseres Gehirns, des Augapfels. Damit sie klar und möglichst durchsichtig bleibt, muss sie ständig leicht feucht gehalten werden, um sie vor Austrocknung zu schützen. Dies geschieht über den Lidschlag, der die Tränenflüssigkeit, die unter dem äußeren oberen Augenhöhlenrand durch die Tränendrüse produziert wird, möglichst gleichmäßig über die gesamte Hornhaut verteilt. Dieses Prinzip funktioniert. Und jedes Mal, wenn die Hornhaut des Auges trockener wird, lösen hoch empfindliche Reflexe einen neuen Lidschlag aus.

Anders bei Vorliegen einer Unterlid-Insuffizienz: Der Unterlidrand sinkt elastizitätsgemindert nach unten und schließt nicht mehr dicht mit dem Augapfel ab. Damit vergrößert sich nicht nur die Verdunstungsfläche auf der Hornhaut des Auges, sondern es entsteht auch noch eine zusätzliche Verdunstungsfläche, weil das Unterlid sich öffnet wie ein Buch, es steht ab. Kein Wunder, dass es hierdurch wiederum zu zweierlei neuen Problemen kommt:

  1. Die „normale“ Produktion von Tränenflüssigkeit reicht nicht mehr aus. Nach und nach wird die Tränendrüse reflektorisch dazu „gedrängt“, mehr Tränenflüssigkeit zu produzieren. Das Auge wird feuchter.
  2. Durch den nicht mehr ganz korrekt abschließenden Lidspalt, der mit zunehmender Schädigung „offener“ wird, kommt es allmählich zu einer chronischen Bindehautentzündung des Auges, weil hierdurch Bakterien von außen durch die Luft wesentlich leichter in den Bindehautsack des Auges eindringen können, sich dort festsetzen und eine chronische Entzündung unterhalten. Auf dieses Phänomen muss ich später noch einmal zurück kommen.

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Übersicht aller Kapitel und Themen

Hier finden Sie eine tabellarische Übersicht in Form eines Inhaltsverzeichnisses zu allen auf dieser Website beschriebenen Problemen und Behandlungsformen zum Thema „Augenlidkorrektur“.

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